Der Porsche 959 war bei seiner Vorstellung 1986 das schnellste straßenzugelassene Serienfahrzeug der Welt – seine Höchstgeschwindigkeit betrug 317 km/h. Auch die Beschleunigung von null auf 100 km/h in 3,7 Sekunden war Mitte der 1980er-Jahre ein enormer Wert. Wer den deutschen Supersportler haben wollte, musste tief in die Tasche greifen: 420.000 DM kassierte Porsche für die Basisversion. Nur 292 Exemplare entstanden von der ersten Serie – und einige landeten bei Porsche Exclusive. Die Manufaktur setzt individuelle Kundenwünsche um, sofern diese realisierbar sind. Geld spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
Porsche-959-Einzelstücke
Das Porsche Museum zeigt jetzt ein paar von Porsche Exclusive und seiner Vorläufer-Abteilung veredelte Modelle – darunter mindestens zwei 959 eines arabischen Prinzen. Der Scheich muss 1989 einer der besten Porsche- und Exclusive-Kunden gewesen sein: Er bestellte sieben 959. Einer davon ist ein mit dunkelgoldenem Lack überzogener 959, dessen Interieur auf die Außentönung abgestimmt ist. In den Lenkradkranz ist der Porsche-Schriftzug geprägt, das Porsche-Logo im Zentrum des Lenkrads musste einem goldenen Familienwappen weichen. Dieses findet sich auch auf dem Schaltknauf wieder. Aus dem Heck schauen vergoldete Endrohre. Von einem roten Modell hat Porsche nur Innenraumbilder veröffentlich: Das Interieur ist ebenfalls in rot gehalten, Lenkrad und Schaltknauf tragen wieder das Familienwappen in Gold. Die an der Schulter um die Exclusive-959 führenden Rallye-Streifen sollen alle sieben Scheich-Modelle optisch miteinander verbinden.
Gegenüber dem goldenen 959 hat Porsche einen roten 911 Turbo 3.6 Flachbau positioniert, der ebenfalls die Exclusive-Manufaktur durchlaufen hat.
Fazit
Die Tatsache, dass eine Privatperson in den 1980er-Jahren sieben Porsche 959 gleichzeitig gekauft hat und sie dann auch noch bei Porsche Exclusive aufwendig veredeln ließ, überrascht. Unsummen müssen damals geflossen sein – genauso, wie jeder 959 heute Unsummen wert ist. Denn unabhängig von ihrem Aussehen gehen die Modelle inzwischen bei Auktionen oft für deutlich mehr als eine Millionen Euro weg.