Der Begriff ist so drastisch wie zutreffend: „Death Wobble“, das „Todes-Flattern“ ist ein unter Geländewagenfahrern seit Jahrzehnten wohlbekanntes Phänomen. Wobei „Geländewagen“ hier wörtlich zu nehmen ist: Der Death Wobble betrifft nur wirkliche Offroader, keine neuzeitlichen SUV. Der Grund liegt in der Bauweise mit vorderer Starrachse, deren starrem Radsturz sowie der Bauweise mit Längslenkern.
Bei bestimmten Geschwindigkeiten, meist im Bereich um 80-100 km/h, kann dieser „Death Wobble“ bei Starrachs-Geländewagen auftreten. Bei einer Anregung – das kann ein Schlagloch, eine größere Unebenheit oder eine Fahrbahnkante sein – beginnen sich die Vorderräder in Querrichtung aufzuschaukeln, indem sie immer schneller hin- und herschwingen und entsprechend auch das Lenkrad plötzlich in beide Richtungen ausschlägt.
Geländewagenspezifisches Problem
Üblicherweise tritt dieses Problem vor allem bei älteren Fahrzeugen mit verbrauchten Achsführungskomponenten und bei höheren Geländereifen auf. Als direkte Reaktion ist nur eine entschiedenes Bremsmanöver möglich, über das Lenkrad alleine lässt sich ein solcher Death Wobble nicht abfangen.
In den USA gab es Berichte, dass auch der neue Jeep Wrangler vom Death Wobble betroffen sein soll. Verschiedene Besitzer berichteten, dass ihr Wrangler mit dem Problem aufgefallen sei. Das ist insofern ungewöhnlich, als es sich hierbei um sehr junge Fahrzeuge handelt, der neue Jeep Wrangler ist erst seit 2018 auf dem Markt.
Kostenloser Austausch auch in Deutschland
Laut einem Bericht der Zeitung „Detroit Free Press“ hat Fiat-Chrysler in den USA das Problem erkannt und reagiert nun darauf. Als Lösung soll ein neuer Lenkungsdämpfer verbaut werden. Der bisher verbaute Lenkungsdämpfer soll speziell bei niedrigen Temperaturen nicht unter allen Umständen voll funktionsfähig gewesen sein. Die neuen Lenkungsdämpfer (Teilenummer 580AE) werden bereits in der Produktion eingesetzt.
Bei bereits ausgelieferten Wrangler-Modellen können die Besitzer den Lenkungsdämpfer kostenlos in der Werkstatt austauschen lassen. Fiat-Chrysler betont dabei, dass dies eine freiwillige Maßnahme und keinen offiziellen Rückruf darstelle, da es sich um keinen sicherheitsrelevanten Aspekt handele. Auch in Europa wird eine solche Servicemaßnahme durchgeführt (Serviceaktion V41). Besitzer des neuen Jeep Wrangler JL können sich entsprechend in der Vertragswerkstatt den Lenkungsdämpfer gegen die neue Version austauschen lassen. Betroffen hiervon sind 937 Fahrzeuge in Deutschland.