Wenn Hersteller auf Messen ein Conceptcar präsentieren, dann sind die Fenster häufig stark getönt und erlauben keinen Blick in den Innenraum. Unter führenden Designern ist es aktuell zwar Mode, ein Auto "von innen nach außen" zu entwerfen, doch die Studien bleiben meist lange bloße Skulptur. Zulieferer Continental zäumt das Pferd von hinten auf und präsentiert den Innenraum der Zukunft in einer Hülle von gestern. Das Äußere ist zwar schick, denn als Basis dient ein T2 Bulli, doch das spielt beim Concept namens Ambienc3 eine nachrangige Rolle.
Soundsystem ohne Lautsprecher
Natürlich steht, dem Zeitgeist entsprechend, das Thema Nachhaltigkeit im Vordergrund. Leichte und ro Bus te Oberflächen habe man aus nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen geschaffen. Emissions- und schadstoffarm und dank ihrer Luftdurchlässigkeit passiv klimaregulierend. Ganz ohne Energieaufwand. Dabei werden die Flächen nicht durch Schalter oder sonstige Bedienelemente aufgebrochen. Die verstecken sich im Ambienc3 unter den Oberflächen und sind im inaktiven Zustand für die Passagiere nicht sichtbar. Zum Wohlfühlambiente gehören aber nicht nur reduzierte Flächen, sondern auch ein Licht- und Klang-Konzept, das unterschiedliche Stimmungen erzeugen kann. Spannend ist dabei etwa das Soundsystem, das ohne Lautsprecher auskommt und stattdessen die vorhandene Fahrzeugstruktur als Klangkörper nutzt.
Auch wenn das Auto an sich hier nicht die erste Geige spielt, haben sich die Entwickler Gedanken über die Mobilität der Zukunft gemacht. Um der Vision des autonomen Fahrens Rechnung zu tragen, gibt es im Innenraum des Ambienc3 auch einen Relax-Bereich, wenn der Fahrer das Steuer mal an die künstliche Intelligenz abgeben möchte. Dank des modularen Aufbaus ist auch der Einsatz als mobiles Büro ist denkbar. Vor allem geht es bei diesem Conceptcar aber um die verwendeten Materialien, die bald auch in Großserien-Fahrzeugen eingesetzt werden könnten. Langlebig, hitze- und UV-beständig, vegan, abriebfest, schmutzabweisend, luft- und lichtdurchlässig – im wahrsten Sinne des Wortes also Hightech zum Anfassen. Wenn Sie sich jetzt trotzdem fragen, wie der T2 am Ende auf der Straße liegt, dann finden Sie weiter hinten in der Fotoshow (oben) unsere Erkenntnisse aus einem modernen Test im alten Auto.