Ferrari hat beim US-Patentamt ein Patent angemeldet, dass speziell den V8-Modellen bald eine sehr aktive Abgasanlage bescheren könnte. Mit der sollen bei niedrigen Geschwindigkeiten der Klang und die Leistung verbessert werden, bei höherem Speed dagegen die Aerodynamik. Ebenso wichtig: Das Ganze passiert im Rahmen der Emissionsvorschriften. Moment – war da nicht mal was?
Richtig – auch ein Porsche-Patent zu einem im Auspuff integrierten Diffusor konnten wir kürzlich ausfindig machen. Die Zuffenhausener wollen damit offenbar ein Platzproblem am Heck lösen. Bei Ferrari soll die Technik laut Patentanmeldung allerdings hauptsächlich für die V8-Modelle mit Frontmotor zum Einsatz kommen. Gegenwärtig würde das also die Roma-Baureihe betreffen. Das Patent zeigt dafür trompetenförmige Öffnungen, die mit zwei einander zugewandten Klappen ausgerüstet sind.
Wahlweise Schalldämpfer oder Aerodynamik
Die Klappen sind aktiv stufenlos verstellbar und befinden sich direkt an den Ausgängen der Auspuffrohre nah am Boden unter dem Fahrzeug. Die Schalldämpfer sitzen direkt hinter den Hinterrädern und können ihren Klang wie ein variabler Trompeten-Trichter maßgeblich verändern. Durch die Form-Änderung wird aber nicht nur der Klang, sondern auch der Abtrieb maßgeblich beeinflusst. Zudem könnte der Luftstrom wie bei einem Diffusor schneller unter dem Auto abgeführt werden.
Ferrari beschreibt im Dokument, dass dieser Trompeten-Effekt zwischen 93 und 111 Meilen pro Stunde (150 bis 178 km/h) elektronisch aktiviert werden könnte. Der Trichter würde dann also kleiner werden. Dadurch würde bei höherem Speed der sportlich laute Auspuffsound der aerodynamischen Effizienz geopfert. Solch hohe Geschwindigkeiten erreicht man in den USA offiziell freilich nur auf abgesperrten Rennstrecken. Doch vielleicht sehen oder hören wir die Technik ja auch bald in Deutschland.