BMW Alpina XB7 im Test

Zu den unangenehmen Wahrheiten über den BMW Alpina XB7 zählt jene, wonach er mit seinem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,3 Tonnen grundsätzlich nicht auf Bürgersteigen parken darf – ein Schicksal, das er mit weiteren Groß-SUV mit und ohne E-Antrieb teilt. Eine weitere: der Testverbrauch von 15,1 Litern Super Plus je 100 km.

Nachdem wir das nun abgehakt hätten, können wir uns den positiveren Aspekten des XB7-Fahrens zuwenden. Dem grandiosen Langstreckenkomfort etwa, den dieser große Wagen, ganz seiner Alpina-Tradition entsprechend, bietet. Trotz der optionalen 23-Zoll-Mischbereifung walkt er mit seiner Luftfederung, den adaptiven Dämpfern und der aktiven Wankstabilisierung ziemlich ungerührt über so gut wie alles hinweg, was ihm so in den Weg kommt.

Mit diskreter Gewalt

Nun wäre es selbst von BMW- und Alpina-Ingenieuren zu viel verlangt, das Zweite Newton’sche Gesetz vollständig außer Kraft zu setzen. Also gilt auch beim Alpina XB7: Kraft ist Masse mal Beschleunigung.

Die nicht unbeträchtlichen Kraftanstrengungen, die das Hightech-Fahrwerk vollbringen muss, um die 2.691 Kilogramm des Wagens im Zaum zu halten, bleiben dem sensiblen Fahrer demnach nicht ganz verborgen. Doch ein leichtes Wippen nach einer Bodenwelle hier, das etwas strengere Nachlenken dort und der Hauch von Nachwanken in Wechselkurven ändern wenig an der extrem souveränen Art, mit welcher der Alpina XB7 seine Transportaufträge abhakt. Dabei scheint ihm ziemlich egal, ob er sieben Personen über eine schnelle Autobahnetappe trägt oder allein mit dem Fahrer einsame Landstraßen niederbügelt. Wobei ihm das Erstere etwas besser liegt.

Immer präsent: der 4,4-Liter-Achtzylinder aus der S63-Familie mit Doppelturbo im Zylinder-V und dem 48-Volt-Startergenerator im Automatikgetriebe. Er glänzt mit einer so harmonischen Kraftentfaltung, dass die rohe Gewalt von 800 Newtonmetern ab 1.800 Umdrehungen recht diskret im Hintergrund bleibt. Und die Gangwechsel der ZF-Achtgangbox vollziehen sich derart geschmeidig, dass es ebenso zwölf oder auch nur zwei Gänge sein könnten.

Was gibt es noch zum Grundpreis von 180.500 Euro? Unter anderem ein sehr fein verarbeitetes Interieur mit anschmiegsamem Leder und seit der Modellpflege des BMW X7 mit dem großen Curved Display. Ein wenig wirkt der riesige Bildschirm hier so, als habe man im noblen Salon einen großen Fernseher aufgebaut. Doch das muss ja nicht negativ sein.