Dacia Sandero Stepway TCe 110 im Test: 110 PS für 18.450 Euro

Unser Dacia hier, der Sandero Stepway, wringt den Spargedanken nicht aus – wir testen ihn mit 110 PS starkem Einliter-Dreizylinder. Diesen gibt es derzeit ausschließlich für den Stepway. In der höchsten Linie Extreme+ beginnen die Preise bei 18.450 Euro.

Teuer, klar. Dennoch liegt ein Konkurrenzmodell wie etwa der Seat Arona mit 110 PS deutlich darüber – schlechter ausgestattet. Für solche Konkurrenten erhält man derzeit allerdings 20 Prozent Rabatt, was den Preis in etwa aufs Stepway-Niveau drückt. Wer dagegen bei Dacia eine Gummimatte (63 Euro) gratis erhält, wäre schon ungekrönter Feilscher-König.

Einfaches Interieur

Die Basis des Stepway greift auf jene des aktuellen Renault Clio zurück, Konnektivität und Assistenzsysteme weitgehend eingeschlossen. Entsprechend darf man auch ein modernes Fahrverhalten erwarten; hier enttäuscht der Stepway nicht. Seine Federung hält grobe Stöße zuverlässig von den Passagieren fern, spricht sogar auf kurze Unebenheiten an.

Auf Langstrecken nervt eher schon das hohe Niveau der Windgeräusche, denn sie übertönen bereits bei Autobahn-Richtgeschwindigkeit das Trommeln des Dreizylinders deutlich. Der kommt im Testdurchschnitt auf 6,7 l/100 km, legt munter los, verlangt allerdings nach Drehzahlen. Es stehen 200 statt 160 Nm Drehmoment wie bei der 91-PS-Variante zur Verfügung und damit genug, um selbst voll bepackt bei der Fahrt in den Urlaub an Autobahnsteigungen nicht zu stark abzufallen.

Aktiver Charakter

Stichwort Urlaub: Bei der Packerei merkt man das Sparkonzept, das sich Dacia zu eigen gemacht hat, negativ. Zwar gleicht ein Einlegeboden die unpraktische Kante aus, welche entsteht, wenn man die Rücksitze umklappt. Zudem halbiert er in der oberen Position die innere Stufe etwa – der Rücken freut sich darüber, der Geldbeutel nicht. Denn nur die beiden höchsten Ausstattungslinien haben den verstellbaren Ladeboden.

Den TCe 110 gibt es ausschließlich mit Sechsgang-Handschaltgetriebe, was prima zum aktiven Charakter des Dacia passt. Also aktiv im Sinne des Fahrens, darum dreht es sich im Sandero tatsächlich noch auf eine sympathische Art und Weise: Er macht große Bögen um das vermeintlich Wichtige, konzentriert sich stattdessen aufs Wesentliche. Zum Beispiel aufs Bremsen mit einer tapferen Verzögerung von über 11 m/s².

Wobei sich der Stepway streng genommen mit seiner modischen Bauhöhe nicht ganz an dieses Credo hält.