Zum 70. Geburtstag des „Ur-Jeep“ Willys kam der Jeep Wrangler unters Messer, doch dabei wurde behutsam vorgegangen. Mit dem aktuellen Facelift bekam der Wrangler einen modernisierten Innenraum, mehr Ausstattungsoptionen und bei den für Europa wichtigen Diesel-Modellen ein Motoren-Update sowie ein neues Automatik-Getriebe. Im Supertest haben wir uns das Topmodell, den Jeep Wrangler 2.8 CRD Unlimited in der Sahara-Ausstattung zur Brust genommen.
Jeep Wrangler 2012: Preis gesenkt
Mit dem neuen Modelljahrgang ist es günstiger geworden, einen Wrangler zu fahren. Der kurze Einstiegs-Diesel in der kargen Sport-Ausstattung liegt bei 29.550 Euro. Für den getesteten Jeep Wrangler Sahara als fünftüriger Unlimited sind 35.950 Euro fällig. Mit den im Testwagen verbauten Paket-Extras schrammt man allerdings an der 40.000-Euro-Grenze, noch ohne das aufpreispflichtige Hardtop.
Auf der Haben-Seite sind umfangreiche Komfort-Überarbeitungen zu vermelden. Dazu gehören versteckte Details wie die verbesserte Geräuschdämmung (Neudesign der Windschutzscheibe, mehr und bessere Dämmstoffe). Allerdings auch die auf den ersten Blick auffällige Renovierung des Innenraums. Der spröde Plastik-Charme des Vorgängers weicht einem gefälligeren und hochwertiger wirkenden Ambiente, das dennoch robust und abwaschbar bleibt – die Details finden Sie in unserer ausführlichen Produktvorstellung .
Wichtigste technische Änderung ist die Euro-5-Umrüstung des 2.8-CRD-Vierzylinder-Dieselmotors, der es jetzt bei unverändertem Drehmoment auf 200 PS bringt. Bei der Gelegenheit wurde eine neue Fünfgang-Automatik angeflanscht, das beim Jeep Wrangler Unlimited Sahara serienmäßig ist.
Jeep Wrangler 2012: Sparsamer, leiser, kräftiger
Bereits auf den ersten Metern wird der Fortschritt deutlich. Die Automatik reagiert beim Anfahren spontaner, der Wrangler setzt sich spürbar lebendiger in Bewegung als das Vorgängermodell. Das lässt sich auch an den Messwerten ablesen, sowohl bei der Beschleunigung als auch beim Durchzug hat der neue Jahrgang deutlich zugelegt, nimmt dem Vorgänger in jeder Disziplin einige Sekunden ab. Auch das Innengeräusch wurde stark gesenkt. Bis 100 km/h können sich die Passagiere ohne Geschrei verständigen, laut wird es erst auf der Autobahn, wenn der Fahrtwind gegen das Softtop des Unlimited donnert.
Dass der Motor nicht nur kräftiger, sondern auch sparsamer wurde, ist ein zusätzlicher Bonus. Im Test waren es mit 11,0 Liter im Durchschnitt 1,3 Liter weniger als beim Unlimited-Vorgängermodell, was allerdings auch zum Teil auf das Konto der effektiveren Automatik geht. Gemeinsam mit den neuen, bequemen und langstreckentauglichen Sitzen schafft das die besten Voraussetzungen für die lange Anfahrt zu unserem Supertest-Gelände in Horstwalde. Wie sich der Jeep Wrangler 2.8 CRD Unlimited dort geschlagen hat, lesen Sie in den Unterkapiteln unserer Einzelwertungen. Weitere Details zum neuen Jahrgang stellen wir Ihnen in der Fotoshow vor.
Testwerte auf einen Blick:
- 0-100 km/h: 11,0 s
- 80-120 km/h (Kickdown): 9,1 s
- Innengeräusch bei 100/130 km/h: 77/83 dB(A)
- Höchstgeschwindigkeit: 178 km/h
- Testverbrauch: 11,0 l Diesel
- Grundpreis: 35.950 Euro
Externer Link: Infomaterial des Herstellers
Jeep Wrangler Unlimited 2.8 CRD 4x4 Sahara | |
Grundpreis | 40.300 € |
Außenmaße | 4751 x 1877 x 1800 mm |
Kofferraumvolumen | 498 bis 935 l |
Hubraum / Motor | 2777 cm³ / 4-Zylinder |
Leistung | 147 kW / 200 PS bei 3600 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 172 km/h |
Verbrauch | 8,3 l/100 km |