Jeep Wrangler Unlimited 2.8 CRD im Supertest

Jeep Wrangler Unlimited 2.8 CRD im Supertest
Doch nicht der beste Jeep Wrangler?

Der Jeep Wrangler Unlimited 2.8 CRD ist im Alltag der beste Wrangler aller Zeiten. Aber gilt das auch im Gelände? Schon der Jeep Wrangler Rubicon, konnte im Supertest mit sehr guten Leistungen auf sich aufmerksam machen, nun muss der längere Unlimited beweisen das der Name Wrangler nicht nur Show ist.

Doch nicht der beste Jeep Wrangler?
Foto: Jeep

Das war knapp für den Jeep Wrangler Rubicon: Um gerade einmal 13 Punkte verfehlte er den bisherigen Supertest-Sieger Range Rover und gastiert seit September 2007 auf Gesamtrang zwei unserer ewigen Bestenliste. Ein sauberes Ergebnis für den Urahn aller Geländewagen.

Die meisten Käufer greifen zum Wrangler Unlimited mit Dieselmotor

Allerdings ist ein solcher Spezialist für die meisten Interessenten nicht drin: Der Familienrat verlangt nach vier Türen und verweigert die Zusatzkosten für die Spezialausrüstung des Rubicon. Wer vernünftig bleiben muss und dennoch die Legende fahren will, greift deshalb – und das sind die meisten Käufer – zum Wrangler Unlimited (das ist der lange Viertürer) mit Dieselmotor, langem Radstand, Serienachsen und -getriebe, ohne Sperren – gegenüber dem kurzen Wrangler Rubicon ein paar dicke Minuszeichen. Dabei macht der Unlimited CRD ebenso Spaß. Denn trotz aller Vernunft ist er weit davon entfernt, ein Allerweltstyp zu sein.

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Der Jeep Wrangler ist ein Kumpeltyp

Das betrifft nicht nur die einzigartige Bauform – nach einem anderen viertürigen Cabrio aus aktueller Produktion wird man lange suchen müssen. Dazu kommt das Jeep-Feeling, das der Wrangler auch als Diesel vermitteln kann: Ein bisschen knorrig, nicht weichgespült. Handfest, ehrlich, aufrecht. Ein Kumpeltyp. Der Dieselmotor macht auf Trucker-Romantik: Immer zu hören, immer zu spüren, mit nachhaltigem Druck und wenig Freude an hohen Drehzahlen. Damals, als es noch keine Q5 oder X3 gab, fühlte sich so ein echter Geländewagenmotor an. Genau betrachtet, tut der Wrangler deshalb auch noch etwas für die Allgemeinbildung des Offroader-Nachwuchses.

Auch Langstrecken sind für den Jeep Wrangler kein Problem

Wer sich für das Fünfgang-Automatikgetriebe entscheidet, wie es im Testwagen zu finden war (Aufpreis: 900 Euro), bekommt zweierlei: 50 Newtonmeter mehr Drehmoment als mit dem Schaltgetriebe – dem traut Chrysler nur 410 Newtonmeter zu – und die Wiederentdeckung der Gemütlichkeit, wenn das Auto nach kalten Nächten zur Arbeit gerufen wird. Erst nach ein, zwei Kilometer Fahrstrecke fühlt sich die Automatik nicht mehr an, als müsse der Vierzylinder in zähem Teig rühren. Das Getriebe ist auch sonst nicht gerade ein Wunder an Spontanität, passt aber recht gut zum Wrangler mit Diesel. Der ist etwas für unaufgeregte Genießer. Die Fahrleistungen reichen völlig aus, Langstrecken sind – bis auf die recht hohe Geräuschkulisse – überhaupt kein Problem.

Der Federungskomfort ist ordentlich, die Bremsen packen richtig gut zu

Schnelles Fahren macht dennoch wenig Spaß. Man belässt es auf der Autobahn bei Tempo 140 und verfällt auf Landstraßen nicht in Hektik, nur weil der Vordermann gerade 92 statt 100 fährt. Von den Kapriolen des ersten blattgefederten Jeep Wrangler distanziert sich der aktuelle JK in jedem Fall entschieden. Der Federungskomfort ist ordentlich, die Fahrsicherheit dank ESP und einer ausreichend direkten Lenkung auch für Ungeübte hoch genug. Die Bremsen packen im Vergleich mit ähnlichen Kalibern wie dem Defender richtig gut zu. Straße kann er also uneingeschränkt. Gelände auch? Das erfahren Sie in der Wertung aller neun Disziplinen.

Technische Daten
Jeep Wrangler Unlimited 2.8 CRD 4x4 Sahara
Grundpreis34.990 €
Außenmaße4751 x 1877 x 1800 mm
Kofferraumvolumen1310 bis 2320 l
Hubraum / Motor2777 cm³ / 4-Zylinder
Leistung130 kW / 177 PS bei 3800 U/min
Höchstgeschwindigkeit180 km/h
Verbrauch9,9 l/100 km