Das war knapp für den Jeep Wrangler Rubicon: Um gerade einmal 13 Punkte verfehlte er den bisherigen Supertest-Sieger Range Rover und gastiert seit September 2007 auf Gesamtrang zwei unserer ewigen Bestenliste. Ein sauberes Ergebnis für den Urahn aller Geländewagen.
Die meisten Käufer greifen zum Wrangler Unlimited mit Dieselmotor
Allerdings ist ein solcher Spezialist für die meisten Interessenten nicht drin: Der Familienrat verlangt nach vier Türen und verweigert die Zusatzkosten für die Spezialausrüstung des Rubicon. Wer vernünftig bleiben muss und dennoch die Legende fahren will, greift deshalb – und das sind die meisten Käufer – zum Wrangler Unlimited (das ist der lange Viertürer) mit Dieselmotor, langem Radstand, Serienachsen und -getriebe, ohne Sperren – gegenüber dem kurzen Wrangler Rubicon ein paar dicke Minuszeichen. Dabei macht der Unlimited CRD ebenso Spaß. Denn trotz aller Vernunft ist er weit davon entfernt, ein Allerweltstyp zu sein.
Der Jeep Wrangler ist ein Kumpeltyp
Das betrifft nicht nur die einzigartige Bauform – nach einem anderen viertürigen Cabrio aus aktueller Produktion wird man lange suchen müssen. Dazu kommt das Jeep-Feeling, das der Wrangler auch als Diesel vermitteln kann: Ein bisschen knorrig, nicht weichgespült. Handfest, ehrlich, aufrecht. Ein Kumpeltyp. Der Dieselmotor macht auf Trucker-Romantik: Immer zu hören, immer zu spüren, mit nachhaltigem Druck und wenig Freude an hohen Drehzahlen. Damals, als es noch keine Q5 oder X3 gab, fühlte sich so ein echter Geländewagenmotor an. Genau betrachtet, tut der Wrangler deshalb auch noch etwas für die Allgemeinbildung des Offroader-Nachwuchses.
Auch Langstrecken sind für den Jeep Wrangler kein Problem
Wer sich für das Fünfgang-Automatikgetriebe entscheidet, wie es im Testwagen zu finden war (Aufpreis: 900 Euro), bekommt zweierlei: 50 Newtonmeter mehr Drehmoment als mit dem Schaltgetriebe – dem traut Chrysler nur 410 Newtonmeter zu – und die Wiederentdeckung der Gemütlichkeit, wenn das Auto nach kalten Nächten zur Arbeit gerufen wird. Erst nach ein, zwei Kilometer Fahrstrecke fühlt sich die Automatik nicht mehr an, als müsse der Vierzylinder in zähem Teig rühren. Das Getriebe ist auch sonst nicht gerade ein Wunder an Spontanität, passt aber recht gut zum Wrangler mit Diesel. Der ist etwas für unaufgeregte Genießer. Die Fahrleistungen reichen völlig aus, Langstrecken sind – bis auf die recht hohe Geräuschkulisse – überhaupt kein Problem.
Der Federungskomfort ist ordentlich, die Bremsen packen richtig gut zu
Schnelles Fahren macht dennoch wenig Spaß. Man belässt es auf der Autobahn bei Tempo 140 und verfällt auf Landstraßen nicht in Hektik, nur weil der Vordermann gerade 92 statt 100 fährt. Von den Kapriolen des ersten blattgefederten Jeep Wrangler distanziert sich der aktuelle JK in jedem Fall entschieden. Der Federungskomfort ist ordentlich, die Fahrsicherheit dank ESP und einer ausreichend direkten Lenkung auch für Ungeübte hoch genug. Die Bremsen packen im Vergleich mit ähnlichen Kalibern wie dem Defender richtig gut zu. Straße kann er also uneingeschränkt. Gelände auch? Das erfahren Sie in der Wertung aller neun Disziplinen.
Jeep Wrangler Unlimited 2.8 CRD 4x4 Sahara | |
Grundpreis | 34.990 € |
Außenmaße | 4751 x 1877 x 1800 mm |
Kofferraumvolumen | 1310 bis 2320 l |
Hubraum / Motor | 2777 cm³ / 4-Zylinder |
Leistung | 130 kW / 177 PS bei 3800 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
Verbrauch | 9,9 l/100 km |