Wer sich nach vielen Jahren mal wieder nach einem Neuwagen umschaut, dürfte sich die Augen reiben. Autos haben sich in einer Weise verändert, dass sich nicht nur ältere Semester fragen, ob sie damit im Alltag noch zurechtkommen. Stichwort Digitalisierung und wie sie sich auf die Komplexität der Bedienung auswirkt. Denn ohne Mitteldisplay – mit Touchbedienung, klar – rollt heute kaum noch ein Auto vom Band, und viele Designer können der Versuchung nicht widerstehen, konventionelle Tasten durch Touchflächen zu ersetzen.
Es gibt aber noch Ausnahmen, womit wir beim neuen Mitsubishi ASX 1.0 Turbo sind. Neu sind aber nur die Logos, das Auto ist ein unveränderter Captur, den Renault so seit 2019 produziert. Innovativ klingt das nicht, doch Mitsubishi lockt ohnehin eher mit bezahlbaren Alltagsbegleitern für die zuverlässige Fahrt von A nach B, abgesichert mit fünf Jahren Garantie.
Vor diesem Hintergrund erscheint der ASX auch mit dem 91-PS-Basismotor als interessante Ergänzung im Mitsubishi-Angebot. Der Dreizylinder-Turbo verzichtet auf Elektrifizierung und schickt ab 2.000/min solide 160 Nm über ein ausreichend exakt schaltbares Sechsganggetriebe an die Vorderräder. Das ist nicht viel, aber genug, um den 1,2-Tonner im stadtnahen Alltag angemessen anzutreiben. Der nächststärkere Motor mit 140 PS (ab 26.390 Euro) kostet ausstattungsbereinigt 1.900 Euro mehr.
Ohne Höhe und Tiefen
Günstiger heißt aber nicht genügsamer: Mit 7,2 l/100 km braucht der 1.0 Turbo im Testmittel 0,3 Liter mehr als sein größerer Bruder, bei geruhsamer Fahrt (5,6 l/100 km) ist der Mehrkonsum vernachlässigbar. Auch wer ohne dynamische Ambitionen unterwegs ist, muss den Einliter ab und zu fordern, was dieser ohne allzu viel Radau quittiert. Dazu passen das nicht zu soft abgestimmte Fahrwerk, das Sicherheit klar vor Agilität stellt, die bequemen, an den Wangen weichen Sitze sowie eine Lenkung, die wenig Handmoment erfordert – bei geringer Rückmeldung.
Dazu kommen Stärken wie die erhöhte Sitzposition. Der Blick fällt auf Rundinstrumente, die genauso analog sind wie die Handbremse und der größte Teil der Bedienung. Das zentrale Display dient lediglich dem Infotainment. Navigation ist nur per Smartphone via CarPlay (kabellos) oder Android Auto möglich.
Das mag angestaubt erscheinen, erleichtert aber den Umgang. Zudem bietet Mitsubishi den ASX in der neuen Version Basis nun schon ab 20.990 Euro an. Das Original von Renault startet erst bei 23.700 Euro.
Fazit
Nicht nur mit seiner einfachen und ablenkungsfreien Bedienung konzentriert sich der ASX auf das Wesentliche: Er bietet nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Mitsubishi ASX 1.0 Plus | |
Grundpreis | 25.390 € |
Außenmaße | 4239 x 1797 x 1584 mm |
Kofferraumvolumen | 484 bis 1275 l |
Hubraum / Motor | 999 cm³ / 3-Zylinder |
Leistung | 67 kW / 91 PS bei 4800 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 168 km/h |
0-100 km/h | 13,7 s |
Testverbrauch | 7,2 l/100 km |