Fans echter Geländewagen ätzen ja gern, dass ein Auto ohne Allrad nicht fertig gebaut wurde. Entsprechend lächerlich finden sie SUV mit nur einer angetriebenen Achse. Doch mal ehrlich: Für Offroadeinsätze sind VW Tiguan & Co. auch nur am Rande gedacht.
Eines der wichtigsten Kriterien beim Kauf dürfte vielmehr die hohe Sitzposition sein, die es gerade älteren Fahrern leichter macht, das Cockpit zu entern. Hinzu kommt ein besserer Blick auf das Verkehrsgeschehen. Mehr Traktion oder gar Geländegängigkeit rangieren im Lastenheft dagegen weit hinten, schon weil der Allradantrieb bis zu 2.500 Euro Aufschlag kostet und den Spritverbrauch erhöht.
Kein großer Verbrauchsvorteil
Allerdings liegen die Verbrauchsunterschiede bei weniger als einem Liter pro 100 Kilometer. Wirklich sparsam sind sie also auch mit nur einer angetriebenen Achse nicht, zumal der Allradantrieb ohnehin oft erst bei Traktionsproblemen aktiviert wird.
Entscheidender wirkt sich die höhere Karosserie aus. Angesichts der vergleichsweise kompakten Abmessungen muss aber nicht zwangsläufig ein Diesel unter der Haube stecken. Der Benzinkonsum ist mit rund elf Liter auf 100 Kilometer für Wenigfahrer verkraftbar. Bei den jeweiligen Modellen kommt den 2x4 die Rolle der Einstiegsvariante zu. Oftmals ist die kleinste Motorisierung nur hier verfügbar.
Rund 30 Prozent ohne Allradantrieb
Wie stark der Trend zum SUV ohne Allradantrieb ist, zeigt auch die Tatsache, dass selbst die Offroad-Spezialisten von Land Rover in diesem Jahr den frontgetriebenen Freelander II nachlegten. Insgesamt zeigen die Zulassungszahlen seit 2007 eine Verdreifachung der Anmeldungen von SUV ohne Allrad. Heute beträgt ihr Anteil im Segment rund 30 Prozent.
Bei manchen Modellen wie Nissan Qashqai oder Chevrolet Captiva sind Allradversionen eher eine Ausnahmeerscheinung. Für Gebrauchtwagenkäufer bringt das ein ständig wachsendes Angebot mit sich. Vor allem bei den Fronttriebler-Varianten von VW Tiguan und Ford Kuga , die erst 2009 auf den Markt kamen, kann die Suche etwas länger dauern.