Dem klassischen Muscle-Car mit bärigem V8-Antrieb schlägt allmählich das letzte Stündlein. Dodge macht auf diesen Umstand auch namentlich aufmerksam: Der letzten Reihe an Sondermodellen, die in Form des Challenger und Charger den legendären Hellcat-Motor im Bug tragen, verpasste der US-Hersteller den Beinamen "Last Call". Diesem "letzten Aufruf", so die deutsche Übersetzung, sind bereits viele Kundinnen und Kunden gefolgt. Die meisten Vertreter dieser Final Editions sind nämlich längst ausverkauft.
Hennessey Performance greift das Konzept nun auf und legt seinerseits eine Abschieds-Sonderserie auf Basis des Challenger und Charger auf. Und lässt sich dabei auch namentlich von den Werks-Pendants inspirieren."Last Stand" nennt der Tuner seine lediglich 50 Autos umfassende Sonderserie, womit er den Challenger und Charger Hellcat ins "letzte Gefecht" schickt – natürlich im übertragenen Sinn.
1.014 PS auch mit regulärem Sprit
Und zwar angemessen motorisiert: Der 6,2-Liter-Kompressor-V8 leistet dank Hennesseys Sonderbehandlung fortan 1.014 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 1.285 Newtonmetern. Damit wahren die Texaner einen kleinen Respektabstand zum stärksten Last-Call-Modell: Als SRT Demon 170 (siehe Video nach dem ersten Absatz) lässt der Dodge Challenger sogar 1.040 PS und höchstens 1.281 Newtonmeter auf Hinterräder und Asphalt los.
Vorteil Hennessey: Die getunten Challenger und Charger liefern ihre ganze Kraft auch mit konventionellem Sprit ab, während der Challenger SRT Demon 170 "nur" auf 912 PS und bis zu 1.098 Newtonmeter kommt, sollte er nicht mit Premium-Kraftstoff gefüttert werden. Last-Stand-Kundinnen und -Kunden können also sowohl an der Zapfsäule Geld sparen als auch in 2,8 Sekunden von null auf 60 mph (96,6 km/h) beschleunigen. Die Viertelmeile absolvieren sie im Bestfall in 9,9 Sekunden, wobei am Zielstrich eine Geschwindigkeit von 227 km/h anliegt.
Bekannte Leistungssteigerung, neue Carbon-Anbauteile
Hennessey wendet bei seinen Last-Stand-Modellen exakt jene Motor-Tuning-Maßnahmen an, die die Truppe aus Sealy schon seit geraumer Zeit den diversen Hellcat-Ableitungen angedeihen lässt. Dazu gehören – von der Redeye-Variante abgesehen – ein größerer Kompressor, ein besonders durchlässiges Ansaugsystem, optimierte Einspritzdüsen, ein Riemenscheiben-Upgrade, ein Entlüftungssystem für das Kurbelgehäuse und eine neu kalibrierte Motorelektronik. Auf der Auslassseite tragen neue Edelstahl-Abgaskrümmer und auf maximale Power statt maximale Abgasreinigung gepolte Katalysatoren ihren Teil zu den vierstelligen Leistungs- und Drehmomentwerten bei.
Als echten Vertreter der Last-Stand-Sonderserie zeichnen die entsprechenden Challenger und Charger diverse Anbauteile und Dekors aus. Hennessey montiert Frontsplitter, Seitenschweller, Heckspoiler und -diffusor, wobei all diese Aerodynamik-Elemente aus Carbon bestehen. Hinzu kommen sportbereifte 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, die wahlweise in glänzendem Schwarz oder Graphit erhältlich sind. Besonders plakativ sind die "Last Stand"-Grafik auf den hinteren Seitenteilen sowie diverse Plaketten mit der jeweiligen Seriennummer.
Auch für Gebrauchtwagen erhältlich
Hennessey bietet das Last-Stand-Paket übrigens nicht nur auf Basis von Neuwagen an. Der Tuner weist darauf hin, dass sich alle Hellcat-Vertreter der Modelljahre 2021 bis 2023 in ein Abschieds-Sondermodell verwandeln lassen. Preise nennen die Texaner bislang allerdings nicht.