Kaum eine Sportwagenmarke hat sich so kompromisslos der Sportlichkeit verschrieben wie McLaren. Als Speerspitze dieser Sportler zählt aktuell der McLaren Senna .
Mit 825 PS und 800 Newtonmetern ist der von einem konventionellen V8 angetriebene Senna GTR sportliche Speerspitze der Marke. Es gibt zwar stärkere und schnellere in der McLaren-Familie, doch ist zum Beispiel der 403 km/h schnelle und 1.070 PS starke Speedtail kein reiner Verbrenner und vor allem viel schwerer. Ein Grund mehr, den Senna ganz oben auf das familieninterne Podest zu stellen. Entsprechend exklusiv ist das Modell: Die Kleinserie ist auf 500 Stück limitiert.
845 PS und fünf atemberaubende Designs
Fünf Kunden aus den Vereinigten Staaten, Europa und Großbritannien und haben sich entschieden, ihre Senna-Exemplare noch ein wenig aufhübschen zu lassen und so noch exklusiver zu machen. Und wo geht das besser, als in der McLaren eigenen Veredelungsabteilung namens McLaren Special Operations, kurz MSO. Jedes dieser Fahrzeuge wurde als Hommage an einen der fünf McLaren F1 GTR entworfen und gefertigt, die das 1995er 24-Stunden-Rennen von Le Mans als Erster, Dritter, Vierter, Fünfter und Dreizehnter beendeten.
Für McLaren ein denkwürdiges Rennen, da es für die Briten das erste Mal war, dass sie in Le Mans an einem Rennen teilnahmen – und das erst drei Jahre nach der Einführung ihres ersten Serienstraßenwagens, des McLaren F1. Dementsprechend genau nahmen es die Designer und Ingenieure, was in Lackierungsarbeiten von mindestens 800 Stunden pro Fahrzeug gipfelte. Doch auch die Motorleistung konnte um 20 PS gegenüber dem Serien-Senna-GTR gesteigert werden, so dass nun 845 PS an den angetriebenen Hinterrädern anliegen.
McLaren Senna GTR LM 825/1
Das Ueno Clinik Car, so wurde der 1995er McLaren F1/01R mit der Startnummer 59 oft bezeichnet, war der eindeutige Sieger der 24 Stunden von Le Mans. Es wurde vom zweimaligen Le Mans-Sieger Yannick Dalmas, dem japanischen Veteran Masanori Sekiya und dem ehemaligen Formel-1-Piloten JJ Lehto gefahren.
McLaren Senna GTR LM 825/6
Das Auto mit der Startnummer 51, das von einer rein britischen Besetzung, bestehend aus Andy Wallace, Derek Bell und Justin Bell, gefahren wurde, hatte zwei Stunden vor der Zielflagge einen Getriebeschaden. Wallace brachte den Boliden dennoch auf dem dritten Platz nach Hause.
McLaren Senna GTR LM 825/2
Die wohl ikonischste Lackierung aller Wagen trägt das "Gulf Car" mit der Starnummer 24. Das eigentliche Gulf Oil-Logo ist auf der Motorhaube und den Türen zu sehen, und den letzten Schliff gibt Ayrton Sennas Unterschrift auf dem hinteren Karosserieviertel. Der Brasilianer Maurizio Sandro Sala fuhr 1995 zusammen mit den Briten Mark Blundell und Ray Bellm am Steuer des McLaren F1 GTR 291 Regenrunden lang in La Sarthe und belegte schließlich den vierten Platz.
McLaren Senna GTR LM 825/7
Wagen Nummer 50 wurde vom französischen Kundenteam Giroix Racing eingesetzt. Zwei französische Fahrer – Fabien Giroix und Olivier Grouillard – schlossen sich dem Schweizer Piloten Jean-Denis Deletraz an, um das Auto auf dem fünften Platz nach Hause zu bringen, nur eine Runde hinter dem Auto vom Gulf.
McLaren Senna GTR LM 825/5
Schon auf den ersten Blick wird klar, dass die Lackierung des "Cesar Car" die meiste Zeit in Anspruch genommen haben muss. Und ja, dem ist auch so. Mehrere tausend Arbeitsstunden waren laut McLaren erforderlich, um das Projekt fertigzustellen. Der Wagen mit der Nummer 42 belegte den 13. Platz. Das vom französischen Team Société BBA betriebene Auto wurde von einer rein französischen Besetzung mit Jean-Luc Maury-Laribiere, Marc Sourd und Hervé Poulin gefahren. Maury-Laribiere und Poulin waren Pioniere der "Kunstautos" und baten den Künstler Cesar Baldaccini, sich eine Lackierung für den F1 GTR vorzustellen, den sie in Le Mans fahren würden.
Fazit
Wie steigert man exklusiv? Sprachlich klingt das nicht so geschliffen, aber McLaren darf mit Fug und Recht behaupten, dass fünf Sondermodelle des Senna GTR noch exklusiver sind, als die Ausgansbasis. Ein Prozent der limitierten Stückzahl – damit darf man die fünf sogar als die exklusivsten McLaren Senna bezeichnen. Wer sie in Bewegung sehen möchte, muss bis zum 24-Stunden Rennen in Le Mans 2021 warten.