Offizielle Kooperation zwischen Singer und Porsche

Restomod-Firma Singer und Porsche kooperieren
Porsche gibt Singer Motoren-Segen

Singer und Porsche kooperieren zukünftig bei den Motoren. Porsche Motorsport Nordamerika liefert die Motoren für die getunten 911-Restomods. Singer verpasst dem Sechszylinder-Boxer dennoch den Feinschliff.

Singer Wiesbaden
Foto: Singer

Einen Porsche 911 umzubauen ist gewagt. Es gibt wenige Sportwagen, die so ikonisch sind, wie die Legende aus Stuttgart-Zuffenhausen. Die kalifornische Firma Singer Vehicle Design macht es trotzdem.

Erstmalig offizielle Kooperation

Die Arbeit der Amerikaner hat sich in den letzten Jahren so bewährt, dass Porsche nun offiziell eine Zusammenarbeit mit den Veredlern eingeht. In Zukunft liefert Porsche Motorsport Nordamerika die Motoren für die Kalifornier. Zuvor legte unter anderem die britische Motorenschmiede Cosworth Hand am Herzstück des Elfers an. Auch Williams Advanced Engineering motzte in eigener Regie die Motoren der Singer-Porsches auf. Für den Singer DLS engagierten die Amerikaner sogar Hans Mezger als Berater, der als Vater des Sechszylinder-Boxers galt.

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Die Motoren in den Porsches erhalten trotz der Kooperation weiterhin die besonderen Singer-Spezifikationen, wie es aus einer Erklärung der Kalifornier heißt. Technischen Input von Porsche Motorsport Nordamerika nutzt das Restomod-Unternehmen aus Los Angeles nicht. Nur die Montage der Motoren übernimmt die Tochtergesellschaft der Porsche AG mit Sitz in Kalifornien. Praktisch für Singer: Der Standort von Porsche Motorsport Nordamerika ist nur eine Autostunde vom Hauptsitz des Unternehmens entfernt.

Dass Porsche Motoren ausliefert, ist nicht ungewöhnlich. Allerdings gilt das in erster Linie für Motorsportteams oder private Teams, die auf der Rennstrecke um Siege kämpfen. Singer hingegen ist nicht im Rennsport aktiv, sondern baut die 911-Exemplare für die Straße um.

Singer Porsche 964 DLS Scott Blattner
Singer
In Zukunft montiert Porsche Motorsport Nordamerika die Motoren der Singer 911er.

Singer DLS weiterhin von Williams

Kein Teil der Vereinbarung stellt der Singer DLS dar. Das Aggregat baut weiterhin Williams Advanced Engineering in Großbritannien. Seit letztem Jahr steht der 500 PS starke Boxermotor als Kundenfahrzeug zur Auslieferung bereit. Satte 9.000 Umdrehungen pro Minute schafft der Sechszylinder im Singer DLS. Nur 900 Kilogramm wiegt der Leichtbau der Kalifornier. Dieser besondere Umbau hat jedoch seinen Preis. 1,5 Millionen Euro müssen Kunden für den Restomod auf den Tisch legen. Außerdem soll es von diesem Singer laut der Amerikaner insgesamt nur 75 Exemplare geben.

Gegründet von einem Musiker

Der ehemalige Frontmann der Band Catherine Wheel, Rob Dickinson, gründete 2009 die Firma Singer Vehicle Design. Der Name Singer ist eine Hommage an den ehemaligen Porsche-Ingenieur Norbert Singer und an die eigene Musikkarriere Dickinsons. Mehr als 60 Modelle hat der Porsche-Restaurator seitdem an die Kunden gebracht. Als Basis dient entweder das Coupé oder der Targa der Baureihe 964, die Porsche von 1989 bis 1994 produzierte.