Die neueste McLaren-Kreation heißt zwar GT , aber mit einem klassischen Gran Turismo wie dem gleichnamigen Maserati, einem Bentley Continental GT oder einem BMW M8 hat sie wenig gemeint. Dazu fehlen das klassische Antriebs-Layout – so sitzt der Motor weiter in der Mitte und nicht vorne – und auch zahlreiche Kilos, die sich bei den genannten GT-Vertretern gerne mal auf knapp 2.000 summieren. Der McLaren GT wiegt 1.530 Kilogramm, was für ein Erzeugnis aus Woking freilich ziemlich viel ist.
V8-Biturbo mit 707 PS und 714 Newtonmetern
Etwas komfortabler als seine Geschwister ist der Neuling außerdem geworden. Und trotzdem dynamisch genug, dass ein Tuner wie Novitec das Sportlerherz des McLaren GT kräftigen kann. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn der Vierliter-Biturbo-V8 erstarkt in den Händen der Bayern nicht unerheblich. Per Zusatz-Steuergerät hinterlegt Novitec neue Kennfelder für Einspritzung und Zündung sowie für die Ladedruckregelung. Den Rest besorgen der Edelstahl-Hochleistungs-Auspuff und die neu in den Abgasstrang integrierten, wärmeisolierten 100-Zellen-Sportkatalysatoren.
Wie groß dieser Rest ist? Nun ja, über zwei nicht näher benannte Zwischenstufen geht es von 620 auf 707 PS und das Dremoment-Maximum wächst auf 714 statt 630 Newtonmeter. Klar, dass bei einer solchen Ausbeute einerseits der Null-auf-Hundert-Wert schrumpft (von 3,2 auf 3,0 Sekunden) und gleichzeitig der Topspeed steigt (von 326 auf 333 km/h).
Sportfedern und XL-Räder
Beim Fahrwerk bleibt der Aufwand überschaubar: Ein Satz Sportfedern (der den Fahrkomfort übrigens nicht beeinträchtigen soll) muss reichen, um die Karosserie um etwa 25 Millimeter näher an den Asphalt zu rücken. In den Radhäusern machen sich nun Vossen MC3-Räder breit – auch das im wahrsten Sinne des Wortes. Vorne messen die Schmiedefelgen mit sieben filigranen Doppelspeichen 8,5 x 20 Zoll und sind mit 245/30 ZR20er Reifen bezogen. Hinten lauten die Eckdaten 12 x 21 Zoll und 325/25 ZR 21.
Dass Novitec bei seinem Karosseriekit aus Sichtkarbon nicht nur auf die Ästhetik, sondern auch die Aerodynamik geachtet hat, zeigen bereits die Teile für die Frontschürze: Die Spoilerlippe und die Blenden an den äußeren Lufteinlässen sollen die Luftzufuhr für Kühler und Vorderradbremsen optimieren. An den Flanken fallen die neuen Schweller und die Hutzen für die oberen Lufteinlässe auf. Für das Heck hält Novitec einen dreiteiligen Spoiler bereit.
Innen tobt sich Novitec auf Kundenwunsch besonders intensiv aus. Der Tuner bietet Vollausstattungen in feinstem Leder und Alcantara, in jedem gewünschten Farbton und in vielen verschiedenen Polster-Designs an.
Fazit
Nach der Bearbeitung durch Novitec kehrt der McLaren GT zwar seine sportliche Seite stärker nach außen, aber einen kompletten Charakterwandel macht der britische Sportler offenbar nicht durch. Wobei es sich bei diesem Programm um einen Erstaufschlag handeln dürfte, der sicher noch um extremere Details ergänzt werden kann.