Blaupunkt Frankfurt RCM 82 DAB im Test

Blaupunkt Frankfurt RCM 82 DAB
Autoradio-Klassiker mit DAB und Bluetooth

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Wer im Alltagsklassiker mit Standard-Radioschacht moderne Features vermisst, findet im neuen Blaupunkt Frankfurt eine Nachrüstlösung im 90er-Jahre-Design. Wir haben es ausprobiert.

Blaupunkt Frankfurt RCM 82 DAB, Einbau in Mercedes W124 T-Modell
Foto: Andreas Jüngling

Dass die soliden Vielfahrerautos der 1990er-Jahre sich heutzutage bestens als Youngtimer für den Alltagsbetrieb eignen, ist eine tolle Sache. Zum Alltag gehören mittlerweile aber auch eine gewisse Vielfalt an Infotainment-Optionen und ständige telefonische Erreichbarkeit – per Freisprechanlage, versteht sich.

Wie unser Fotoauto, ein 124er-Mercedes von 1996, besaßen die meisten Autos jener Dekade – und viele Modelle sogar bis weit in die 2.000er-Jahre – einen DIN-Einbauschacht. Später kam das Doppel-DIN-Format, beispielsweise für frühe Werksnavis, hinzu. Beide lassen sich heute zwar leichter mit aktuellem Infotainment bestücken, meist aber viel schlechter bedienen. Zudem passen preiswerte Nachrüstgeräte, oftmals mit Touchbildschirmen, stilistisch nicht ins Cockpit solcher Klassiker.

Unsere Highlights

Design von 1992, Funktionsumfang von heute

Genau hier bietet Blaupunkt mit dem Frankfurt RCM 82 DAB eine gelungene Alternative. Das Gerät wirkt nahezu identisch mit dem gleichnamigen Blaupunkt-Topmodell von 1992, bietet aber mit Bluetooth, DAB-Empfang und weiteren Eingängen viele moderne Annehmlichkeiten.

Blaupunkt Frankfurt RCM 82 DAB, Einbau in Mercedes W124 T-Modell
Andreas Jüngling
Ein kleiner Bluetooth-Empfänger am CD-Wechsler-Eingang des Werksradios ermöglicht das Musikstreaming.

Hinter der "Kassettenklappe" verbergen sich ein SD-Kartenslot, ein USB- und ein AUX-Anschluss. Ohne Laufwerk baut das Blaupunkt weniger tief als ein Originalradio, besitzt dafür Ausgänge für Verstärker, Subwoofer und einen weiteren USB-Eingang zum separaten Verlegen sowie für Lenkradtasten und Freisprechmikrofon. Die Montage ist simpel, alle Kabel lassen sich problemlos hinterm Armaturenträger verlegen. Auch das mitgelieferte Mikrofon lässt sich gut an der Verkleidung der A-Säule platzieren, hinter der das Kabel unsichtbar verschwindet. Dazu muss beim 124er nicht einmal zwingend die Verkleidung entfernt werden.

Den genormten DIN-ISO-Hauptstecker für Stromversorgung und Lautsprecherausgang besitzen die meisten PKW der letzten 30 Jahre. In einigen Fällen (z. B. Opel, VW, Audi) sind Pin Nr. 4 und 7 für Zünd- und Dauerstrom zu tauschen, damit sich das Radio wie vorgesehen mit der Zündung ein- und ausschaltet. Eine DAB-Antenne muss separat erworben werden. Wer hier keine Scheibenklebeantenne mag, kann auf einen Signalsplitter für die normale UKW-Antenne zurückgreifen oder Letztere durch ein Mehrkanalmodell ersetzen.

Anpassbare Beleuchtungsfarbe, klare Tonausgabe

Im Betrieb gefällt auf Anhieb die einfache und intuitive Bedienung über die etwas trocken klickenden Funktionstasten nebst Steuerkreuz. Dank feiner RGB-Anpassung lässt sich die Beleuchtungsfarbe genau ans Auto anpassen. Die UKW-Empfangsqualität ist hoch, erreicht aber nicht ganz das Niveau von Werksgeräten. Die Tonausgabe klingt auffallend klar und bietet mit nominell 50 Watt Ausgangsleistung auf vier Kanälen mehr Druck als viele Werksgeräte.

Das in Deutschland entwickelte Radio wird von Blaupunkt zum Listenpreis von 499 Euro vertrieben. Hinter dem alteingesessenen Label Blaupunkt verbirgt sich die auf Auto-Hi-Fi spezialisierte Evo-Sales GmbH aus Hameln, die auch weitere Blaupunkt-Geräte in DIN-Formaten anbietet (www.bpautomotive.de). Insbesondere Touch-Verdrossene finden hier stilsichere Alternativen.