Die Überwachung von Tempolimits im Straßenverkehr gehört zu den täglichen Aufgaben der Polizei. Aber einmal im Jahr versuchen die Überwachungsorgane mit einer koordinierten Aktion, das Bewusstsein der Autofahrer für die Einhaltung des Tempolimits zu schärfen. Der sogenannte Blitzermarathon wird vom europäischen Polizei-Netzwerk ROADPOL (European Roads Policing Network) organisiert und heißt deshalb offiziell und international auch "Roadpol Operation Speed" beziehungsweise "Speed-Marathon". In diesem Jahr gibt es einen zweiten Blitzermarathon – und zwar in der gesamten EU.
Der zweite Blitzermarathon 2024 findet Anfang August statt
Bereits Mitte April beteiligten sich fast alle Bundesländer an den verschärften Geschwindigkeitskontrollen. In diesem Jahr gibt es eine weitere Woche, in der Autofahrer besonders aufpassen müssen. Vom 5. bis 11. August 2024 finden EU-weit verstärkte Verkehrsüberwachungen statt. Mitten in der Hochzeit der europäischen Reisesaison.
Die am Blitzermarathon teilnehmenden deutschen Behörden teilen in der Regel wenige Tage vor dem Blitzermarathon die geplanten Standorte der Tempoüberwachung mit. An der Speedweek wollen nach bisherigen Angaben die Bundesländer Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein teilnehmen. Laut ADAC wollen sich Berlin, Bremen, das Saarland und Sachsen auch im August nicht am Blitzermarathon beteiligen.
Bußgeldkatalog: So hoch sind die Strafen
Der zweite Blitzermarathon 2024 ist die vierte Aktion nach Inkrafttreten der Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) im November 2021. Das heißt: Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer müssen bei Geschwindigkeitsverstößen mit höheren Bußgeldern und mehr Punkten in Flensburg rechnen! Gut möglich, dass bei den Kontrollen auch ein Vitronic Enforcement Trailer zum Einsatz kommt. Was dieser Super-Blitzer alles kann, erfahren Sie in der Bildergalerie!
Verstoß | Innerorts Bußgeld/Punkte/Fahrverbot | Außerorts Bußgeld/Punkte/Fahrverbot |
bis 10 km/h | 30 Euro/-/- | 20 Euro/-/- |
11 - 15 km/h | 50 Euro/-/- | 40 Euro/-/- |
16 - 20 km/h | 70 Euro/-/- | 60 Euro/-/- |
21 - 25 km/h | 115 Euro/1 Punkt/- | 100 Euro/1 Punkt/- |
26 - 30 km/h | 180 Euro/ 1 Punkt/ 1 Monat* | 150 Euro/1 Punkt/ 1 Monat* |
31 - 40 km/h | 260 Euro/ 2 Punkte/ 1 Monat | 200 Euro/ 1 Punkt/ 1 Monat* |
41 - 50 km/h | 400 Euro/ 2 Punkte/ 1 Monat | 320 Euro/ 2 Punkte/ 1 Monat |
51 - 60 km/h | 560 Euro/ 2 Punkte/ 2 Monate | 480 Euro/ 2 Punkte/ 1 Monat |
61 - 70 km/h | 700 Euro/ 2 Punkte/3 Monate | 600 Euro/ 2 Punkte/ 2 Monate |
über 70 km/h | 800 Euro/ 2 Punkte/ 3 Monate | 700 Euro/ 2 Punkte/ 3 Monate |
*Fahrverbot droht nur, wenn es zweimal innerhalb eines Jahres zu einer Geschwindigkeitsübertretung von mindestens 26 km/h kommt. |
Fazit
Fahren mit nicht angepasster Geschwindigkeit gilt nach wie vor als Unfallursache Nummer eins. Darauf aufmerksam zu machen, ergibt also immer Sinn, auch wenn das mit der Unfallursache etwas inflationär gewertet wird. Ob dabei allerdings ein Blitzermarathon etwas hilft, daran darf man gerne zweifeln!