Die australische Fortescue Metals Group hat zum Preis von 164 Millionen Pfund (umgerechnet rund 196 Millionen Euro) den britischen Ingenieursdienstleiter und Batteriespezialisten Williams Advanced Engineering übernommen. Die Fortescue Gruppe ist im Besitz von Andrew Forrest, dem reichsten Mann Australiens, und zugleich der viertgrößte Eisenerzproduzent der Welt.
Bergbau-Fuhrpark soll grün werden
Mit dem Knowhow von Williams will das Bergbauunternehmen seinen umfangreichen Fuhrpark elektrifizieren und so das selbstgesteckte Ziel von Klimaneutralität bis zum Jahr 2030 erreichen zu können. In erster Linie sollen die schweren Bergbau-Lkw auf Elektroantriebe umgerüstet werden. Aber auch für die bislang ebenfalls mit Diesel betriebenen Erz-Züge sollen batterieelektrische Antriebe entwickelt werden. Fortescue und Williams arbeiten an beiden Themen bereits seit Anfang 2021 zusammen. Langfristig will Fortescue so vom Bergbaukonzern zu einem "Unternehmen für erneuerbare Energien und Ressourcen" werden. Aktuell haben die Australier außerdem 8 Eisenerz-Frachtschiffe mit je 260.000 Tonnen Kapazität am Start. Hauptabsatzmarkt ist China. In der Fotogalerie sehen sie, wei ThyssenKrupp sich auf die CO2-arme HErstellung von Stahl mit Wasserstoff vorbereitet.
Williams Advanced Engineering (WAE) wurde als eigenständiges Unternehmen vom Williams-F1-Rennstall gegründet und gilt weltweit als eines der führenden Technologie- und Engineering-Unternehmen, das für seine Projekte in den Bereichen Hochleistungsbatteriesysteme und Elektrifizierung bekannt ist. WAE ist unter anderem in der Formel E engagiert, arbeitet mit zahlreiche Auto- und Motorradherstellern zusammen und hatte bereits 2017 eine komplett eigene elektrische Skateboard-Plattform vorgestellt. Auch mit Italdesign arbeitet man an einer Elektroauto-Plattform.
An allen Fronten gegen den Klimawandel
Fortescue-Boss Andrew Forrest nimmt seinen Kampf gegen den Klimawandel und die globale Erwärmung sehr ernst: "Dies ist das Rennen unseres Lebens – das Rennen, um den Planeten vor dem Kochen zu retten. Die Geschwindigkeit, mit der wir uns bewegen, zählt. Gemeinsam werden Fortescue Future Industries (FFI) und Williams Advanced Engineering (WAE) daran arbeiten, Fortescue zu dekarbonisieren – mit dem Ziel, dies schneller und effektiver als jeder andere auf der Welt zu erreichen."
In einem anderen Projekt plant der Australiern in großen Mengen grünen Wasserstoff für den großindustriellen Einsatz zu produzieren. Forrest' Vision sieht die Abschaffung von mit fossilen Brennstoffen betriebenen Maschinen vor. Schaffen möchte er das mit grünem Strom, grünem Wasserstoff und grünem Amoniak. Mit der Übernahme von Williams Advanced Engineering glaubt er dafür den passenden Partner gefunden zu haben.
Fazit
Der australische Unternehmer Andrew Forrest kämpft an allen Fronten gegen den Klimawandel. Um den Absprung von fossilen Brennstoffen zu schaffen, holt er sich jetzt Hilfe von Williams Advanced Engineering, die er dazu gleich gekauft hat. Mit deren Knowhow und seinem Geld könnte vieles möglich werden.