„Lasst uns Brücken bauen“: Friedensbotschaft auf A45-Brücke

Heimliches Kunst-Projekt „Lasst uns Brücken bauen“
XXL-Friedensbotschaft auf Rahmedahl-Brücke

70 Künstler haben auf der gesperrten Rahmedahl-Autobahnbrücke auf der A45 bei Lüdenscheid in einer Nacht-und-Nebel-Aktion ein 300 Meter lange Friedensbotschaft auf die Fahrbahn gemalt.

A45 Rahmedetalbrücke Mural Art — Lasst uns Brücken bauen
Foto: Willi&Söhne via Youtuve

Das Künstlerkollektiv, deren Mitglieder nach Angaben der Seite "Come-On.de" des Märkischen Zeitungsverlages wohl überwiegend aus Lüdenscheid stammen, verewigten Ihre Aktion in einem professionell gemachten Youtube-Video. Das wurde vom Lüdenscheider Verein "Onkel Willi & Söhne" publiziert.

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Zeichen gegen Krieg und Spaltung

Nach Darstellung der Macher soll es sich um eine der größten Streetart-Aktionen der Welt handeln. Dazu wurden von den 70 Akteuren auf einer Fläche von 6.000 Quadratmetern rund drei Tonnen weiße Farbe aufgebracht – seit Sonntag, 27.2.2022 prangt nun die Botschaft: "Lasst uns Brücken bauen. Peace #Bridgeplease" sowie ein Friedenszeichen und die blau-gelbe Flagge der Ukraine auf der Fahrbahn. Doch die Botschaft auf der Brücke steht nicht nur im Kontext des russischen Überfalls auf die Ukraine, auch will man ein Zeichen gegen die Spaltung der Gesellschaft durch die Corona-Pandemie setzen. Zudem wollen die Künstler auf die Auswirkungen der Brückensperrung in der Region aufmerksam machen.

Unsere Highlights

"Es herrscht Krieg in Europa. Millionen Menschen verlieren ihre Heimat und ihr Zuhause. Zu viele von ihnen auch ihr Leben. Die Pandemie hinterlässt eine zutiefst gespaltene Gesellschaft, in der die Stimmen von Faschisten und Demokratiefeinden immer lauter werden. Und in unserer Region sind nahezu alle Unternehmen und unzählige Menschen durch die gesperrte Rahmedetalbrücke in ihrer Existenz bedroht. Ein 70-köpfiges Künstlerkollektiv setzt nun ein Zeichen, und verwandelt besagte Brücke in Zeiten der Spaltung und des Hasses in ein Monument des Zusammenhalts."

Autobahn sauberer hinterlassen als vorgefunden

Gegenüber "Come-On.de" sagte Vereins-Sprecher Matthias Czech, dass die Aktion bereits im Januar entstanden sei und durch den Putin-Krieg eine "viel größere Dimension" bekommen habe. Konsequenzen befürchte er nicht. "Nach meiner Kenntnis ist ja niemand auf frischer Tat ertappt worden. Es herrschte vollkommene Ruhe auf der Brücke, und sie wurde sauberer hinterlassen, als man sie vorfand. Nein, Konsequenzen befürchtet niemand!" Auch die Autobahn GmbH wurde bereits auf die Aktion aufmerksam.

Gegenüber der Bild sagte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Leiterin der Niederlassung Westfalen: "Der Schriftzug und die Botschaft des Künstlerkollektivs ist in zweifacher Hinsicht positiv. ,Lasst uns Brücken bauen‘ – genau das wollen wir tun. Brücken bauen, um die Infrastruktur zu erhalten, aber auch Brücken zu den Menschen. In der jetzigen Zeit ist dies wichtiger denn je. Die Aktion auf der Talbrücke Rahmede ist sicher nicht rechtlich konform, aber sie setzt Akzente."

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Fazit

In einer Nacht-und Nebel-Aktion haben 70 Künstler auf der gesperrten Autobahnbrücke bei Lüdenscheid (A45) einen riesigen Schriftzug aufgemalt. "Lasst uns Brücken bauen. Peace" prangt auf der Fahrbahn neben einem Peace-Zeichen und der ukrainischen Flagge. Ursprünglich als Zeichen gegen die Spaltung der Gesellschaft wegen der Pandemie und Hinweis auf die lokalen Existenz-Bedrohungen wegen der gesperrten Brücke, geplant, hat die Aktion nach der Invasion von Russland in die Ukraine eine neue Dimension bekommen.

Der Autor dieser Zeilen zieht seinen Hut!