Für rund 7,1 Millionen (2023: 7,4 Millionen) Autofahrer gelten bei der Kfz-Haftplichtversicherung künftig höhere Einstufungen, bei rund 5,1 Millionen (2023: 5,4 Millionen) gibt es ab 2024 bessere Typklassen. Für 71 Prozent der Automodelle, also für rund 30 Millionen (2023: 24,9 Millionen) Autofahrer ändert sich nichts.
"Große Sprünge sind die Ausnahme, nur für wenige Modelle geht es um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten", sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. So verbessern sich etwa der Mercedes-Benz EQC 400 4-Matic und der Toyota Yaris Cross Hybrid 1.5 um zwei Klassen, der Audi SQ5 3.0 TFSI Quattro verschlechtert sich um gleich drei Klassen und der Peugeot 3008 HDI um zwei Klassen.
SUV und Oberklasse-Modell mit hohen Typklassen
In der Kfz-Haftpflichtversicherung stehen die Leistungen für geschädigte Unfallgegner im Vordergrund, während in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Fahrzeugs von Bedeutung ist. Daher haben leistungsstarke Oberklasse-Modelle und SUV wie der Mercedes-Benz S 350 CDI und der Porsche Cayenne / Coupe S 2.9 oft hohe Typklassen. Dagegen werden ältere Fahrzeuge und Kleinwagen wie der Nissan Micra 1.2 und der Smart Fortwo Coupe ED tendenziell in niedrigeren Klassen eingestuft.
Der Beitrag einer Kfz-Versicherung wird von mehreren Faktoren beeinflusst, unter anderem vom gefahrenen Automodell. Damit Versicherer ihre Beiträge risikogerecht kalkulieren können, analysieren die Statistiker des GDV jährlich die Schadensbilanzen aller in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge. Die aktuelle Typklassenstatistik des GDV umfasst rund 33.000 verschiedene Modelle und berücksichtigt deren Schadensdaten aus den Jahren 2021 bis 2023.
Unverbindliche Statistik
In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10 – 25), wobei die Einstufung eines Modells auf den Leistungen der Versicherung für geschädigte Dritte bei Verkehrsunfällen basiert. In der Vollkaskoversicherung unterscheiden die Statistiker des GDV 25 Typklassen (10 – 34), wobei sowohl Schäden am eigenen Fahrzeug nach selbstverschuldeten Unfällen als auch Teilkaskoschäden wie Autodiebstähle, Glasschäden, Wildunfälle oder Naturereignisse in die Berechnung einfließen. Die Teilkaskoversicherung umfasst 24 Typklassen (10 – 33), die auf den Teilkaskoschäden der kaskoversicherten Fahrzeuge beruhen.
Die neue Typklasseneinstufung des GDV ist für Versicherungsunternehmen unverbindlich und kann ab sofort für Neuverträge sowie für bestehende Verträge ab dem nächsten Versicherungsjahr angewendet werden. Allerdings lässt die Typklasse allein keine eindeutigen Rückschlüsse auf die Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrags zu. Hier können Sie beim GDV die Typklassen für Ihr Auto checken.