Wer immer schon mal in einem echten Supersportwagen sitzen wollte, der aus Legobausteinen gefertigt ist, könnte jetzt am Zeil sein: Lego präsentierte in Zusammenarbeit mit McLaren einen von insgesamt 30 Modellbauernin 2.725 Stunden zusammengebauten Senna . Der im Maßstab 1:1 designte Brite besteht aus exakt 467.854 einzelnen Lego-Elementen und entstand in mehreren zehn Mann starken Schichten.
Das Besondere an dem 1,7 Tonnen schweren Lego-Senna ist eben, dass in ihm Platz genommen werden darf. Anders als der aus tausenden Lego-Bausteinen bestehende Beifahrersitz, befinden sich auf der Fahrerseite ein echter Senna-Sitz, ein echtes Lenkrad und echte Pedale. Während der rund 2.000 Stunden andauernden Design- und Entwicklungsphase hat man sich allerdings darauf verständigt, dass die Türen nicht nur zu öffnen sein sollen. Sie sollen tatsächlich Eintritt in das Einzelstück gewähren. Und nachdem mit Bruno Senna der Neffe des Namensgebers Ayrton Senna das Cockpit verlassen hat, geht die auto motor und sport an Bord des Lego-Sportlers.
Einsteigen und Anfassen erlaubt
Das Öffnen und Schließen der 70 Kilogramm schweren Dihedral-Türen dauert allerdings seine Zeit. Anders, als bei den nur 16 Kilogramm leichten Originaltüren, kann hier trotz des verwendeten Klebers, einiges kaputt gehen. Sind die Türen erst einmal offen, heißt es sich an alte Turnstunden-Tage erinnern und hineinfalten. Die Information, dass sich unter dem Lego-Kleid ein Stahlrahmen befindet, der den Baustein-Koloss 500 Kilogramm schwerer macht, als das Original, beruhigt dabei nur bedingt.
Erst das linke Bein in den Sportwagen wuchten – der Lego-Senna ist ein Rechtslenker -, dann vorsichtig das rechte Bein nachziehen und mit viel Glück passt das Becken in den recht schmalen Karbonsitz. Im ersten Moment erscheint das Cockpit aufgrund seines sehr dunklen Designs fast echt. Erst auf den zweiten Blick oder beim ersten Anfass- und Grapsch-Test wird klar, hier steckt viel Arbeit drin. Exakt neunmal mehr Arbeit, als in einem echten Senna. Drei Lufteinlässe, Lenkstockhebel, die Mittelkonsole mit den bekannten Bedienfeldern und auch der Rahmen des Infotainmentsystems – alles aus Bausteinen gefertigt, aber zugleich täuschend echt designt.
Ein Knopfdruck erweckt das Legoauto zum Leben
Dem Hinweis folgend, den im Dach verborgenen Startknopf zu drücken, wird der Lego-Senna-Motor zum Leben erweckt. Wie durch einen Reflex drückt der rechte Fuß das Gaspedal gen Boden-Lego-Stein-Blech. Das lauter werdende Motorengeräusch treibt jedem Lego- und Sportwagenfan vor Freude eine kleine Träne ins Auge. Ein weiterer Gasstoß macht klar, der verbaute Soundgenerator ist einer der Höhepunkte des Bauwerks. Neben dem Motor-Sound lassen sich noch die Scheinwerfer und Blinker per Touchscreen bedienen. Fahren kann der McLaren jedoch nicht. Auch wenn die echten Pirelli-Reifen auf originalen Senna-Felgen diese Hoffnung durchaus wecken. Mit dem Wissen, dass eine Karbon-Sitzschale zwar ungemütlich, ein Sitz aus Legosteinen jedoch noch härter sein kann, beginnt der Ausstieg aus dem wahrgewordenen Traum.
Fazit
Der Erfolg von Lego zieht immer mehr namhafte Automobilhersteller in seinen Bann. Dass die gemeinsamen Projekte, wie nun der McLaren Senna , dabei immer ausgefallener werden, dürfte weder Lego- noch Autofans stören. Ein Hingucker ist er auf jeden Fall.