Luftfederfahrwerk: US-Rückruf Audi E-Tron GT und Porsche Taycan

US-Rückruf Audi E-Tron GT und Porsche Taycan
Fahrwerksfehler - Auto kann einseitig absinken

Audi und Porsche rufen in den USA einige ihrer Elektroautos aufgrund fehlerhafter Luftfederfahrwerke zurück. Bisher sind nur wenige Exemplare des E-Tron GT und Taycan betroffen.

Audi e-tron GT Quattro, Porsche Taycan 4s
Foto: Achim Hartmann

Die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) sowie die Automobilhersteller Audi und Porsche haben Mitte Dezember 2022 in den USA eine Rückrufaktion gestartet. Betroffen sind 96 Fahrzeuge der Baureihe Audi E-Tron GT des Modelljahres 2022 und 28 Exemplare des Porsche Taycan des Modelljahres 2021; sie alle sind mit Luftfederfahrwerken ausgerüstet.

Das Problem: Eine möglicherweise nicht nach Vorgabe gefertigte Nut im Bereich des Stützlagers des Luftfederbeins kann zur Folge haben, dass ein Sicherungsring nicht korrekt sitzt. "Sollte dieser Schaden tatsächlich eintreten, kann Luft aus dem betroffenen Luftfederbein entweichen und das Fahrzeug senkt sich entsprechend einseitig ab", erklärt ein Audi-Sprecher auf Nachfrage. Dies werde mittels Warnhinweis im Kombiinstrument angezeigt. Die resultierende Funktionseinschränkung des Luftfahrwerks mache sich bei der Fahrdynamik bemerkbar.

Unsere Highlights

"Der Fehler kann an wenigen Fahrzeuge in allen Märkten auftreten, in denen der E-tron GT schon eingeführt ist", heißt es in Audis Stellungnahme. Er sei bei internen Qualitätskontrollen entdeckt worden; Kundenbeanstandungen gebe es bisher nicht. Die möglicherweise fehlerhaften Zulieferteile wurden "in einem Zeitraum gebaut, in dem der Herstellungsprozess bei unserem Lieferanten bei einigen Bauteilen möglicherweise nicht in Ordnung war."

Bei in die Werkstätten gerufenen Autos werden die Federbeine überprüft und bei Bedarf kostenfrei getauscht. Weltweit überprüft der Hersteller etwas mehr als 200 Fahrzeuge. In Deutschland weist eine niedrige zweistellige Zahl an Fahrzeugen möglicherweise das Problem auf. Hierzulande liegt aktuell aber noch kein Rückruf vor; das Kraftfahrt-Bundesamt listet ihn derzeit nicht in seiner offiziellen Datenbank.

Von dem NHTSA-Rückruf betroffen sind die folgende Modellreihen:

  • Audi E-Tron GT des Modelljahres 2022 aus dem Produktionszeitraum 01.09.2021 bis 15.09.2021
  • Porsche Taycan des Modelljahres 2021 aus dem Produktionszeitraum 27.07.2021 bis 25.10.2021
  • Porsche Taycan 4S des Modelljahres 2021 aus dem Produktionszeitraum 27.07.2021 bis 25.10.2021
  • Porsche Taycan Turbo S des Modelljahres 2021 aus dem Produktionszeitraum 28.07.2021 bis 12.11.2021
  • Porsche Taycan 4 Cross Turismo des Modelljahres 2021 aus dem Produktionszeitraum 29.07.2021 bis 27.08.2021
  • Porsche Taycan 4S Cross Turismo des Modelljahres 2021 aus dem Produktionszeitraum 30.07.2021 bis 11.10.2021

Benachrichtigungsschreiben an die Besitzerinnen und Besitzer der betroffenen Autos in den USA sollen ab dem 10. Februar 2023 verschickt werden. Bei der NHTSA sind die Rückrufe unter den Fallnummern 22V-927 (Audi) und 22V-921 (Porsche) zu finden. Audi führt die Aktion intern unter dem Code 42M4. Bei Porsche läuft der Rückruf unter dem Kürzel ANB8.

Umfrage
Sind Rückrufe ein Problem?
71443 Mal abgestimmt
Nein. Gut, dass die Hersteller nachbessern.Ja. Die Hersteller sollen ihre Autos lieber sorgfältig zu Ende entwickeln.

Fazit

Audi und Porsche müssen in den USA bei 96 Exemplaren der Modellreihe E-Tron GT und 28 Einheiten des Taycan nachbessern. Bei den Fahrzeugen könnten fehlerhafte Luftfederbeine zu einer einseitigen Absenkung des Fahrzeugs führen. Wie viele Fahrzeuge in Deutschland beziehungsweise weltweit von dem Problem betroffen sind, ist noch nicht bekannt.