Der spanische Neuwagenmarkt kannte seit 2012 nur eine Richtung – aufwärts. Seit 2014 wurden keine Verkäufe mehr unter einer Million Einheiten verzeichnet. 2019 gab es dann den ersten Dämpfer. Im Land auf der iberischen Halbinsel wurden 1.302.963 Autos neu zugelassen, ein Minus von 2,4 Prozent zum Vorjahr. Im Corona-Jahr 2020 musste das Autoland einen noch heftigeren Verlust hinnehmen. 851.210 Pkw-Neuzulassungen bedeuteten einen Rückgang um 32,3 Prozent und 2021 sah es nicht besser aus. 859.477 Neuzulassungen standen zu Buche – nur 0,97 Prozent mehr als 2020. Das Debakel dann 2022: Lediglich 813.396 verkaufte Einheiten, erneut ein Rückgang von 5,4 Prozent.
2023 berappelt sich der spanische Markt wieder und kratzt bei den Neuzulassungen an der psychologisch wichtigen 1-Million-Marke. Genauer 949.359 bedeuten einen Aufschwung von 16,7 Prozent.
Neuzulassungen 2022 in Spanien
Im Jahresverlauf verzeichnen die privaten Käufe mit 419.528 Auslieferungen einen Anstieg von 14,5 Prozent. Die gewerblich zugelassenen Pkw stiegen um 13,1 Prozent auf 393.815 Einheiten. Die Neuzulassungen von alternativen Fahrzeugen (elektrifiziert, Hybrid und Gas) stiegen im Jahr um 33,86 Prozent auf 461.859 verkaufte Einheiten und repräsentierten dabei 40,6 Prozent des Marktes.
Die Verkäufe von Plug-in-Hybridfahrzeugen für das gesamte Jahr belaufen sich auf 62.838 Einheiten, 30,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Der kumulierte Marktanteil für das Jahr beträgt 5,56 Prozent. Von den Hybrid-Modellen wurden 307.824 Fahrzeuge verkauft, 27,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gesamtmarktanteil für das Jahr beträgt 26,64 Prozent.
Diesel auf absteigendem Ast in Spanien
Die durchschnittlichen CO₂-Emissionen der im Jahr 2023 verkauften Personenkraftwagen liegen bei 117 Gramm CO2 pro Kilometer, 2,87 Prozent weniger als im Vorjahr. Nach wie vor hat der spanische Markt mit hoher Inflation und den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs zu kämpfen.
Wie fast überall in Europa ist auch in Spanien die Boom-Zeit des Diesels vorbei. Der Anteil sank von 139.594 in 2022 auf 118.646 Diesel-Pkw in 2023 – ein Rückgang um gut 15 Prozent. Stattdessen legen die reinen Benziner in der Gunst der Käufer zu. Statt 340.863 Benziner in 2022 verzeichnet die Statistik 2023 insgesamt 387.749 Benziner – plus rund 14 Prozent.
Neuzulassungen 2023 in Spanien
Schon längst ist Spanien kein Seat-Land mehr. Zuletzt 2021 lag die Marke auf dem ersten Platz mit etwas mehr als 70.500 Zulassungen – vor Peugeot und Toyota. Nur ein Jahr später rangierte Seat nur noch auf Platz sechs und Toyota übernahm das Markenranking mit über 73.000 neu zugelassenen Fahrzeugen. Ähnlich sieht es in 2023 aus. Die Japaner stehen mit 79.883 Modelle auf dem ersten Platz, gefolgt von Kia (66.245 Zulassungen), VW (63.871) und Hyundai (58.874). Seat konnte sich um einen Platz verbessern und rangiert auf Platz fünf mit 58.586 Neuzulassungen. Allerdings ist Peugeot (58.488) den Spaniern dicht auf den Fersen. Es folgen an siebter Position Renault (56.176) und im weiteren Dacia (48.844), Mercedes (42.972) und Citroën (42.213).
Seat steigt um einen Platz
Die Marktführerschaft von Toyota kann man an der Modellstatistik erkennen. Vier Toyota-Modelle schaffen es in die Top 20 – der Corolla, der C-HR sowie Yaris und Yaris Cross. Ganz oben steht jedoch der Dacia Sandero. Die Seat-Fahne halten der Arona auf dem zweiten Platz und der Ibiza auf Rang 10 hoch. Bemerkenswert: Mit dem MG ZS ist erstmals ein Auto aus chinesischer Produktion auf Platz vier ganz weit vorne. Und welche Modelle aus Deutschland mögen die Spanier? Das wäre in den Top 20 der VW T-Roc auf Platz neun und ..., das wars auch schon.
Fazit
Der spanische Neuwagenmarkt hat sich von seinem Höhepunkt 2019 mit über 1,3 Millionen Neuzulassungen entfernt. 2023 nähert er sich wieder der Millionengrenze, getrieben von einem Anstieg bei Benzinern und alternativen Antrieben. Diesel-Pkw sind rückläufig. Toyota führt das Markenranking an, während Seat auf Platz fünf abrutscht. Die CO₂-Emissionen der Neuwagen sind gesunken, doch die Auswirkungen der Inflation und des Ukraine-Kriegs belasten den Markt weiterhin.