Das Nutzfahrzeug-Start-up Nikola will im Lkw-Bereich den Tesla-Weg gehen. Die Amerikaner belassen es nicht bei der Entwicklung und dem Vertrieb von Lkw mit Wasserstoff-Brennstoffzelle, sondern kümmern sich auch um den Ausbau einer Infrastruktur. Vorbild dürfte das Supercharger-Netzwerk von Tesla sein, das maßgeblich am frühen Absatzerfolg der Elektroauto-Marke beteiligt war. Neben dem Nikola Tre FCEV (Fuel Cell Electric Vehicle) hat das Unternehmen mit Sitz in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona jetzt die Marke Hyla vorgestellt. Unter dieser Bezeichnung sollen in Zukunft die Anstrengungen bei der Herstellung und der Verteilung von Wasserstoff als Energiespeicher zusammengefasst werden.
In Zusammenarbeit mit Partnern will Nikola den Zugriff auf bis zu 300 Tonnen Wasserstoff pro Tag sicherstellen. 2024 soll in Buckeye, Arizona, eine Produktionsanlage mit einer täglichen Kapazität von 30 Tonnen Wasserstoff entstehen. Später soll die Menge auf 150 Tonnen erhöht werden.
60 Wasserstofftankstellen im Jahr 2026
Im Jahr 2026 will Hyla in den USA ein Netz von 60 Wasserstofftankstellen zur Versorgung der Lkw am Netz haben. Die ersten Stationen werden in Kalifornien errichtet. Zudem ist eine mobile Betankungsanlage geplant. Dabei handelt es sich um einen Tanklastzug, dessen Anhänger 960 Kilogramm Wasserstoff transportieren kann. Damit kann das gekühlte und komprimierte Gas direkt zu Kunden von Nikola gebracht und mit einem Druck von 700 Bar getankt werden. Neben einer eigenen Flotte sollen auch mobile Wasserstoff-Betankungsanlagen von Kooperationspartnern in den USA für Mobilität sorgen.
Auch hierfür gibt es ein Vorbild aus dem Pkw-Sektor. Das chinesische Start-up Nio opieriert auf dem Heimatmarkt mit Transportern, die liegengebliebene Elektroautos mit Strom versorgen.
Ob und wann Nikola Pläne für eine eigene Wasserstoff-Infrastruktur auch außerdem der USA umsetzen will, ist nicht bekannt. In Ulm entstehen Lkw mit batterieelektrischen Antrieb und Brennstoffzellen-Technologie im Rahmen einer Kooperation mit Iveco.
Fazit
Das US-Unternehmen Nikola will den Kunden seiner Brennstoffzellen-Lkw auch mit Infrastruktur begegnen. Neben Wasserstofftankstellen soll es auch mobile Betankungsanlagen geben.