Reisewarnungen für Italien: Dürre, Bären, Brände, Abzocke

Reisewarnungen für Italien vom Auswärtigen Amt
Warnung vor Abzocke, Bären, Bränden & Dürre

Das Auswärtige Amt in Berlin hat aufgrund der anhaltenden extremen Dürre in Süd- und Mittel-Italien eine Reisewarnung herausgegeben. Auch Angriffe von Bären sowie die steigende Kriminalität werden erwähnt.

Italien Trockenheit
Foto: Francesco Carta fotografo via Getty Images

Aktuell warnt das Auswärtige Amt vor einer Zunahme der Kriminalität, besonders in touristischen Zentren und an Stränden. Trickbetrüger nutzen oft Ablenkungsmanöver, indem sie auf angebliche Reifenpannen, beschädigte Spiegel oder durch Anrempeln und das Beschmutzen der Kleidung mit Speisen wie Eis oder Pizza die Aufmerksamkeit der Touristen ablenken. Währenddessen werden die Opfer von Komplizen bestohlen.

In allen größeren italienischen Städten, insbesondere an touristischen Hotspots, Bahnhöfen und belebten Metrostationen, ist daher besondere Vorsicht geboten. Dies gilt besonders für die Bahnstrecken vom Flughafen Rom-Fiumicino in die Innenstadt, die Bahnhöfe und Busse, vor allem die Linien 40, 62 und 64.

Rücksicht hat Vorfahrt

Auch in Mailand auf dem Domplatz und in der Fußgängerzone, in Venedig an den Haltestellen und Ticketschaltern der "Vaporetto"-Linienboote und in Neapel auf den Buslinien R2, 152 und 202, die das Zentrum mit dem Bahnhof verbinden, ist erhöhte Wachsamkeit notwendig.

Achtung: Auto- und Wohnmobil-Diebe

Autoeinbrüche sind ebenfalls weitverbreitet. Oft werden Fahrzeuge und Wohnmobile samt Inhalt gestohlen. Besonders in Strandnähe, wie in Ostia und Fregene bei Rom, sollten Sie beim Abstellen Ihres Fahrzeugs vorsichtig sein. Das Gleiche gilt für offene Parkhäuser und unbewachte Parkplätze.

In Großstädten wie Neapel, Rom, Mailand und Turin kommt es häufig vor, dass Taschen, Kameras oder wertvolle Uhren und Schmuck von vorbeifahrenden motorisierten Zweirädern gestohlen werden.

Dürre-Warnung im Süden des Landes

Die Dürre-Warnung betrifft insbesondere die südlichen Regionen des Landes. Insbesondere auf Sizilien herrscht aufgrund der aktuellen Wetterlage sowie ausbleibender Regenfälle bereits seit einigen Wochen erheblicher Wassermangel, es gelten Dürre-Warnungen der Stufe rot (höchste Warnstufe) für Sizilien sowie orange (zweithöchste Warnstufe) für die Regionen Marken, Latium, Umbrien, Abruzzen, Molise, Apulien, Kampanien, Kalabrien, Basilikata sowie für Sardinien. Reisende, die einen Aufenthalt in diesen Regionen planen, sollten sich auf erhebliche Einschränkungen vorbereiten.

Wasserversorgung stark eingeschränkt

Die extreme Trockenheit hat in den betroffenen Gebieten zu einer akuten Wasserknappheit geführt. Flüsse und Stauseen, die normalerweise für die Wasserversorgung genutzt werden, führen deutlich weniger Wasser, was dazu führt, dass die lokalen Behörden Maßnahmen zur Wasserrationierung einführen mussten. In einigen Gemeinden gibt es bereits Einschränkungen bei der Nutzung von Trinkwasser, und es wird erwartet, dass diese Maßnahmen in den kommenden Wochen noch verschärft werden könnten.

Auswirkungen auf den Tourismus

Für Urlauber bedeutet dies, dass die Verfügbarkeit von Trinkwasser in Hotels und anderen Unterkünften eingeschränkt sein könnte. Auch in Restaurants und öffentlichen Einrichtungen könnte es zu Versorgungsengpässen kommen. Zudem kann es aufgrund der Dürre zu Einschränkungen bei Freizeitaktivitäten kommen, die auf die Nutzung von Wasser angewiesen sind, wie etwa Bootstouren oder das Schwimmen in natürlichen Gewässern.

Darüber hinaus könnten die anhaltend hohen Temperaturen in Kombination mit der Dürre das Risiko für Waldbrände erhöhen. In den letzten Jahren kam es in Süditalien wiederholt zu Bränden, die teilweise große Flächen zerstörten und auch die Infrastruktur bedrohten. Urlauber sollten daher besonders vorsichtig sein und die aktuellen Anweisungen der örtlichen Behörden beachten.

Bärenangriffe in Nord-Italien

In der norditalienischen Provinz Trient/Trentino ereignete sich Mitte Juli 2024 ein Vorfall, bei dem ein Jogger nördlich des Gardasees von einer Bärin angegriffen und verletzt wurde. Bereits im Jahr 2023 kam es zu einem tödlichen Angriff durch einen Bären auf einen Jogger in derselben Region. Die Provinz Trentino ist bekannt für ihre große Bärenpopulation, während in der angrenzenden Provinz Südtirol bisher nur vereinzelte Bärenbeobachtungen verzeichnet wurden.

Empfehlungen für Reisende

In den touristischen Hochburgen sollten Sie diese Tipps befolgen:

  • Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein und andere wichtige Dokumente sicher auf und speichern Sie elektronische Kopien, um bei Diebstahl oder Verlust den Ersatz zu erleichtern.
  • Nutzen Sie bevorzugt bargeldlose Zahlungsmethoden und führen Sie nur das nötige Bargeld und keine unnötigen Wertsachen bei sich.
  • Seien Sie in großen Menschenmengen, an Flughäfen, Bahnhöfen, in Zügen, Bussen, Fußgängerzonen sowie an Stränden und touristischen Attraktionen besonders aufmerksam und behalten Sie Ihre Wertsachen immer im Blick.
  • Tragen Sie Taschen und Kameras nicht zur Straßenseite hin.
  • Verzichten Sie in stark besuchten Städten auf das Tragen wertvoller Uhren und Schmuck.
  • Lassen Sie keine Wertsachen, Ausweise oder andere Gegenstände im Auto. Lassen Sie das Handschuhfach und gegebenenfalls auch den Kofferraum offen, um potenziellen Dieben zu signalisieren, dass sich ein Einbruch nicht lohnt.
  • Seien Sie misstrauisch bei ungewöhnlichen E-Mails, Anrufen, Gewinnbenachrichtigungen, Angeboten oder Hilfsanfragen von angeblichen Bekannten. Geben Sie keine persönlichen Daten preis und verifizieren Sie im Zweifel die Echtheit der Anfrage persönlich oder wenden Sie sich an die Polizei.

Reisenden wird wegen der Dürre geraten, ihre Reisepläne sorgfältig zu überprüfen und gegebenenfalls alternative Reiseziele in Betracht zu ziehen. Sollte eine Reise nach Süditalien unumgänglich sein, ist es wichtig, sich vor Ort regelmäßig über die aktuelle Situation zu informieren und den Anweisungen der Behörden zu folgen.

Bei der Warnung vor Bärenangriffen rät das Auswärtige Amt bei Wanderungen oder sportlichen Aktivitäten in bewaldeten oder abgelegenen Gebieten auf Warnschilder und Hinweise zu achten und den Anweisungen der lokalen Behörden zu folgen.

Übrigens: Auf welche Autos die Italiener stehen, sehen Sie in unserer Fotoshow