Rückruf Mercedes ML/GLE: Wassereinbruch im SUV

Rückruf Mercedes ML/GLE
Wassereinbruch im SUV

Mercedes ruft 323.963 Fahrzeuge der beiden SUV-Baureihen zurück. Der bisher nur in den USA veröffentlichte Rückruf kommt auch nach Deutschland.

Mercedes M-Klasse
Foto: Daimler AG

Die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) und der Automobilhersteller Mercedes-Benz haben in den USA eine Rückrufaktion für Fahrzeuge des Typs GLE /ML und GLE Coupé gestartet. Aktuell sind in den USA 323.963 Fahrzeuge betroffen. Der Rückruf des deutschen KBA lässt noch etwas auf sich warten – folgt nach Aussage von Mercedes jedoch in Kürze.

Die Mercedes-Benz AG hat festgestellt, dass bei Fahrzeugen des Modelljahres ("MY") 2012-2020 GLE/ML (Plattform 166) und GLE Coupe (292er Plattform) Wasser in den hinteren Bereich des Fahrzeugs eindringen und sich im Laufe der Zeit in der Reserveradmulde ansammeln kann.

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In bestimmten Fahrsituationen und in Abhängigkeit von der in die Reserveradmulde eingedrungenen Wassermenge kann das angesammelte Wasser zeitweise mit dem Steuergerät der Kraftstoffpumpe in Kontakt kommen. Infolgedessen könnte die Kraftstoffzufuhr zum Motor unterbrochen werden, was zu einem Verlust des Antriebs ohne Vorwarnung führen würde.

Die Ursache des Defekts kann aufgrund einer Entwicklungsabweichung in Kombination mit Produktionstoleranzen und möglichen Kundeneinflüssen beim Be- und Entladen von Gegenständen aus der Heckklappe variieren. Jede Ursache kann zu einem anderen Problem und Wassereinbruch führen. Daher kann es sein, dass die Dichtheit im Heckbereich nicht den Spezifikationen entspricht.

Bevor das Problem auftritt, könnte der Fahrer durch einen feuchten Teppich im Heck des Fahrzeugs oder durch das Geräusch von schwappendem Wasser in der Reserveradmulde auf das Eindringen von Wasser aufmerksam werden. In einigen Fällen könnte ein Aufleuchten der Motorprüfleuchte im Kombiinstrument auf den Zustand aufmerksam machen.

Diese Modelle sind aktuell in den USA vom Rückruf betroffen:

  • Mercedes-Benz GLE 300 d (Modelljahr 2016) aus dem Produktionszeitraum 01.07.2011 bis 24.11.2019 (1.717 Fahrzeuge)
  • Mercedes-Benz GLE 350 d (Modelljahr 2016) aus dem Produktionszeitraum 01.07.2011 bis 24.11.2019 (9 Fahrzeuge)
  • Mercedes-Benz GLE 350 (Modelljahr 2016 bis 2018) aus dem Produktionszeitraum 01.07.2011 bis 24.11.2019 (128.192 Fahrzeuge)
  • Mercedes-Benz GLE 400 (Modelljahr 2016 bis 2019) aus dem Produktionszeitraum 01.07.2011 bis 24.11.2019 (9.302 Fahrzeuge)
  • Mercedes-Benz AMG GLE 43 (Modelljahr 2017 bis 2019) aus dem Produktionszeitraum 01.07.2011 bis 24.11.2019 (23.149 Fahrzeuge)
  • Mercedes-Benz GLE 450 (Modelljahr 2016) aus dem Produktionszeitraum 01.07.2011 bis 24.11.2019 (5.739 Fahrzeuge)
  • Mercedes-Benz GLE 550 Hybrid (Modelljahr 2016 bis 2018) aus dem Produktionszeitraum 01.07.2011 bis 24.11.2019 (1.206 Fahrzeuge)
  • Mercedes-Benz AMG GLE 63 (Modelljahr 2016 bis 2020) aus dem Produktionszeitraum 01.07.2011 bis 24.11.2019 (4.928 Fahrzeuge)
  • Mercedes-Benz ML 250 d (Modelljahr 2015) aus dem Produktionszeitraum 01.07.2011 bis 24.11.2019 (3.295 Fahrzeuge)
  • Mercedes-Benz ML 350 d (Modelljahr 2012 bis 2015) aus dem Produktionszeitraum 01.07.2011 bis 24.11.2019 (10.765 Fahrzeuge)
  • Mercedes-Benz ML 350 (Modelljahr 2012 bis 2015) aus dem Produktionszeitraum 01.07.2011 bis 24.11.2019 (126.978 Fahrzeuge)
  • Mercedes-Benz ML 400 (Modelljahr 2015) aus dem Produktionszeitraum 01.07.2011 bis 24.11.2019 (3.729 Fahrzeuge)
  • Mercedes-Benz ML 550 (Modelljahr 2012 bis 2014) aus dem Produktionszeitraum 01.07.2011 bis 24.11.2019 (3.255 Fahrzeuge)
  • Mercedes-Benz AMG ML 63 (Modelljahr 2012 bis 2015) aus dem Produktionszeitraum 01.07.2011 bis 24.11.2019 (1.699 Fahrzeuge)

(gesamt: 323.963 Fahrzeuge)

Als Vorsichtsmaßnahme wird ein Mercedes-Benz Vertragspartner bei den betroffenen Fahrzeugen eine Wasserablassschraube in der Reserveradmulde einbauen. Zudem wird gegebenenfalls das Steuergerät der Kraftstoffpumpe ausgetauscht. Bei der NHTSA ist der Rückruf unter der Fallnummer 22V-955 zu finden.