Sommerreifen-Test 235/55 R 18 für Kompakt-SUV

Sommerreifen-Test 235/55 R 18
Die besten Sommerreifen für kompakte SUV

Sind SUV-Reifen anders als die typischen Pneus für Kombis oder Limousinen? Klar, sie zeichnen sich durch ein fülligeres Format aus und sind wegen der häufig höheren Fahrzeuggewichte mit einer entsprechenden Tragfähigkeit ausgestattet. Dass Sie dafür nicht auf Fahrsicherheit verzichten müssen, zeigt dieser Test.

Sommerreifen-Test
Foto: Ingolf Pompe

🏆 Der Testsieger auf einen Blick:

  • Der Testsieger Continental SportContact 7 überzeugt durch ein hohes Griplevel und beste Fahrsicherheit bei Nässe und Trockenheit. Mit einem Endergebnis von 9,4 liegt er 1,1 Notenpunkte vor dem Zweitplatzierten.

Sports Ultility Vehicles – dem Namen nach Sportgerätetranporter werden für ihre besonders vielseitige Anwendbarkeit gemocht. Ihre Reifen sind etwas größer und tragfähiger als die von Limousinen und Kombis gleicher Klasse. Weniger sicher sollten sie aber keinesfalls sein. Denn in Sachen Performance wollen Sie als SUV-Fahrer – wie auch beim Fahrzeugkonzept – keine Kompromisse eingehen, oder?

Sicher fahren im Sommer

Für den vorliegenden Reifentest haben wir uns bei den in Deutschland beliebtesten Pneuherstellern umgesehen. In der Auswahl sind etliche neue oder zumindest modellgepflegte Produkte. Ganz frisch in unserer Testgröße sind etwa der Goodyear EfficientGrip Performance 2 SUV, der Bridgestone Turanza 6 und der Hankook Ventus S1 Evo 3. Contis PremiumContact 7 tritt in diesem Test mit einem zum dritten Quartal 2023 eingeführten Mischungs-Update an. Noch recht jung ist die Konstruktion des Falken FK 520 – Maxxis Victra Sport 5 SUV, Michelin Primacy 4+ und Vredestein Ultrac sind hingegen schon etwas länger am Markt.

Nun tragen einige der oben genannten Reifen das Kürzel SUV auf der Seitenwand – andere nicht. Sind die "ohne" trotzdem für die beliebten Softroader geeignet? Aber ja doch! Die zusätzliche Kennzeichnung hat vornehmlich Marketinggründe. Ob die Reifen für SUV geeignet sind, entscheidet die typische Reifengröße und die, aufgrund des meist höheren Fahrzeuggewichts, erhöhte Tragfähigkeit der Reifen.

Continental SportContact 7

 Sehr ausgewogenes Handling und kurze Bremswege auf Nässe

 Sehr hohes Gripniveau beim Bremsen und bei Kurvenfahrt trocken, sehr stabiles, schnelles Handling

 Kurvengrip auf Nässe nicht ganz auf Top-Niveau, erhöhtes Vorbeifahrgeräusch

Gesamtwertung: 9,4

auto motor und sport-Urteil: überragend

Fazit: Mit Abstand haftstärkster und sicherster Reifen im Test.

Hankook Ventus S1 evo3 SUV

 Hohes Griplevel und einfache Beherrschbarkeit

 Direktes Lenkansprechen und gute Komforteigenschaften

 Schwächen im Kurvenaquaplaning und bei der Fahrstabilität im schnellen Spurwechsel

Gesamtwertung: 8,3

auto motor und sport-Urteil: sehr gut

Fazit: Ausgewogen und komfortabel mit nur marginalen Schwächen.

Vredestein Ultrac

 Sehr gute Haftung und einfache Beherrschbarkeit auf Nässe

 Gutmütige Handlingeigenschaften auf trockenem Asphalt

 Lastwechselempfindlich und leicht instabiles Heck beim schnellen Spurwechsel

Gesamtwertung: 8,3

auto motor und sport-Urteil: sehr gut

Fazit: Besonders bei Regen: Ein Reifen, auf den man sich verlassen kann.

Bridgestone Turanza 6

 Gute Aquaplaningvorsorge und ordentliche Nassbremseigeschaften

 Auf trockenen Straßen sportiv-dynamischer, dennoch leicht beherrschbarer Reifen

 Einschränkungen bei Traktion und Kurvengrip auf Nässe.

Gesamtwertung: 7,8

auto motor und sport-Urteil: gut

Fazit: Trockenstarker Sommerreifen mit sehr geringem Sprit-/Stromverbrauch

Goodyear EfficientGrip Performance 2 SUV

 Hohe Aquaplaningsicherheit in Kurven

 Trocken gute Spurwechselsicherheit, präzises, leicht beherrschbares Handling, sehr leises Abrollgeräusch, guter Komfort

 Schwaches Bremsen, mäßiger Kurvengrip und ausgeprägtes Untersteuern auf Nässe

Gesamtwertung: 7,7

auto motor und sport-Urteil: gut

Fazit: Der neue Goodyear. Soll länger halten, es fehlt aber an Grip

Maxxis Victra Sport 5 SUV

 Mit Ausnahme der vergleichsweise langen Bremswege gute, ausgewogene Nässeleistungen mit sicherem Aquaplaningverhalten

 Recht lenkspontan, sicher im Ausweichen, verlässlich im Handling

 Lange Bremswege auf nasser wie auch auf trockener Straße, höchster Rollwiderstand im Test

Gesamtwertung: 7,4

auto motor und sport-Urteil: gut

Fazit: Der Maxxis stolpert über seine langen Nass-Bremswege.

Falken Azenis FK 520

 Sehr gute Aquaplaningvorsorge

 Einfach beherrschbares Fahrverhaltenauf trockener Straße

 Einschränkungen bei Bremsen und Traktion auf Nässe.

Gesamtwertung: 7,4

auto motor und sport-Urteil: gut

Fazit: In Nasshaftung und Fahrstabilität könnte Falken noch etwas nachlegen.

Michelin Primacy 4+

 Noch kurze Bremswege und spontanes Lenkverhalten auf trockenem Asphalt

 Lange Bremswege, schwacher Kurvengrip und schlechte Traktion auf Nässe

 Auf trockenem Asphalt erhöhtes Übersteuerrisiko beim schnellen Spurwechsel und in Lastwechselsituationen

Gesamtwertung: 7,1

auto motor und sport-Urteil: gut

Fazit: Mit kleinem Rollwiderstand top im Spritspar-Kapitel. Leider zu Lasten der Sicherheit.

So haben wir getestet

Sommerreifen-Test
Ingolf Pompe

Um die Reifen - etwa im Komfort - direkt vergleichen zu können, steht nach jeder Testfahrt ein Radwechsel an.

Um bestmögliche Genauigkeit und Ergebnissicherheit zu gewährleisten, werden – soweit machbar – sämtliche Versuche in diesem Test mehrfach durchgeführt. Angewendet wird ein progressives Bewertungsschema, das gleichermaßen die objektive Bewertung durch Messgeräte wie auch die subjektive Benotung durch die erfahrenen Testfahrer berücksichtigt. Beim Handling auf nasser oder trockener Bahn führt ein ausgewogenes, sicheres und den Erwartungen der mutmaßlichen Zielgruppe entsprechendes Fahrverhalten zu einer Optimalbenotung. Der verbrauchsbeeinflussende Reifen-Rollwiderstand wurde auf Rollenprüfständen ermittelt. Grundlage dieser Beurteilung ist die für das Reifenlabel relevante europäische Gesetzgebung zur Reifenkennzeichnung. Zur langfristigen Absicherung der Ergebnisse werden die getesteten Produkte üblicherweise mit Reifen aus nachgelagerten Testkäufen in stichprobenartigen Nachtests verglichen. Im Fokus: die besten drei des Tests sowie Produkte mit atypisch guter Performance oder ungewöhnlichen Verschleißerscheinungen. Abweichungen oder Auffälligkeiten führen zum Testausschluss, verbunden mit entsprechender Berichterstattung.

Die Testergebnisse im Überblick

Sommerreifen-Test
auto motor und sport

Nun aber rein ins Testprogramm: Vor allen anderen Reifeneigenschaften zählt für uns, dass der Reifen das Auto auf kürzestem Wege zum Stehen bringen muss. Und zwar nicht nur auf trockenem, sondern ganz besonders auch auf nassem Asphalt.

Das testen wir mit jedem Reifenmodell durch wiederholte Vollbremsungen auf definiert bewässerten Strecken. Dafür wird etwa auf einer speziell für solche Versuche in ihrer Rauigkeit besonders homogenen Asphaltfläche eine sehr enge, etwa 40 Meter lange und schnurgerade Gasse aus Pylonen aufgestellt. Das und ein sehr präziser Bremspunkt stellt sicher, dass der Testfahrer jedem Reifen das exakt gleiche Stück Asphalt serviert. Nur so, und mit einer hohen Zahl an Wiederholungen – häufig muss ein Reifensatz allein auf Nässe bis zu 20 Vollbremsungen verdauen – kann sichergestellt werden, dass die zwischenzeitlich recht nah beieinanderliegenden Top-Produkte noch trennscharf unterschieden werden können.

Wie nahe die Reifen der verschiedenen Marken am Ende wirklich beieinander liegen, zeigt die Auswertung nach zwei Versuchsdurchläufen bei unterschiedlichen Temperaturen.

Drei Meter entscheiden

Sommerreifen-Test
Ingolf Pompe

Für interne Kontrollen wird auch die Shorehärte des Reifenlaufstreifens überwacht.

Vergleicht man das Mittel aller Einzelbremswerte – es wird aus Tempo 80 gebremst – liegen mehr als drei Meter zwischen dem besten und dem schlechtesten Reifen.

Das klingt zunächst nicht viel, doch etwas anders dargestellt, wirkt dieser scheinbar harmlose Zahlenwert recht beängstigend: Würden die Fahrer zweier Fahrzeuge, das eine mit dem schlechtesten und das andere mit dem besten Reifen dieses Tests ausgerüstet, bei Tempo 80 auf gleicher Höhe voll in die Eisen gehen, hätte der Fahrer mit den schlechteren Schluffen an der Stelle, an der das gut bereifte Auto bereits zum Stehen kommt, noch eine Restgeschwindigkeit von gut 26 km/h auf der Uhr.

Das wäre etwa, als wenn Sie mit dem Fahrrad aus voller Fahrt gegen die Hauswand führen. Selbst wenn "nur" aus Stadttempo 50 gebremst würde, läge die Aufprallgeschwindigkeit immer noch bei knapp 16 km/h– und entspricht somit einem Aufprall aus vollem Lauf gegen die Wand. Ein Auto wäre nach so einem Crash sicher kaum mehr zu gebrauchen.

Drei Meter, 10 Prozent, Totalschaden. Sie sehen, warum wir speziell in den Disziplinen Bremsen auf nassem und trockenem Asphalt besonders pingelig sind und die Reifenindustrie stets auf‘s Neue herausfordern. Schön dabei, dass sich zumindest die guten, verantwortungsbewussten Marken darauf eingelassen haben und ihre Produkte kontinuierlich in Richtung Haftungssicherheit weiterentwickeln. Das ist aber nicht die einzige Herausforderung, die die Entwicklungsteams der Reifenhersteller gleichzeitig stemmen müssen. Waren es in den letzten Jahren primär Abrollgeräusche und Rollwiderstände, die es vorrangig zu minimieren galt, sind es heute zusätzliche Anforderungen an die Nachhaltigkeit und die Umweltverträglichkeit der Reifen.

So sollen bei der Reifenproduktion zunehmend Recycling- oder Naturmaterialien Verwendung finden. Angestrebt wird auch ein geringerer Reifenabrieb für nachhaltig längere Reifenlebensdauer, der – so will‘s die kommende Euro-7-Norm – auch für weniger Gummiabriebspartikel auf der Straße sorgen soll.

Das sind Anforderungen, die sich nicht immer ohne Auswirkungen auf die Performance umsetzen lassen. Im Grunde ist jeder gute Reifenhersteller in der Lage, Reifen für kürzeste Bremswege, lange Lebensdauer oder geringsten Rollwiderstand zu entwickeln. Die Kunst besteht vielmehr darin, alle diese Anforderungen – unter besonderem Fokus auf die Sicherheit – in gleichem Maße zu forcieren, ohne in einer anderen Disziplin nach hinten durchgereicht zu werden!

Herausforderung: Mischung

Sommerreifen-Test
Ingolf Pompe

Dynamische SUV wie Seat Tarraco, VW Tiguan oder BMW X3 stellen hohe Anforderugen an das Haftvermögen der Reifen.

Dass dieses Spiel mit Gummimischung, Profil und Karkasse – das ist der aus Stahl-, Kunst- und Naturfasergeweben bestehende, feste Unterbau von Reifen – nicht allen Herstellern gleich gut gelingt, zeigt das Ergebnis des Tests.

Conti etwa setzt mit dem überarbeiteten PremiumContact 7 stark auf ultimative Haftsicherheit auf nassen und trockenen Straßen: Das bringt kürzeste Bremswege und höchste Kurvensicherheit – der Conti ist damit mit Abstand der sicherste und sportlichste und darüber hinaus auch noch der komfortabelste Reifen im Test. Wie sieht es mit potentieller Kraftstoffeinsparung– oder bei reinen Elektroantrieben – der den Einflüssen auf die Reichweite aus? Hier macht der Conti mit seinem vergleichsweise hohen Rollwiderstand nur wenig Punkte, das können andere besser.

Stark ist hier etwa der Bridgestone, der sehr geringen Rollwiderstand mit überwiegend guter Nässe- und Trockenperformance verbindet. Auch Michelin rollt sehr widerstandsarm ab und spart so Sprit. Dazu soll er – so will‘s die Markenphilosophie – besonders lange halten. Weil sich aber Gummimischungen zickenhaft weigern, diametral unterschiedliche Anforderungen gleichzeitig zu erfüllen, fällt der Michelin besonders in der Nasshaftung gegenüber seinen Wettbewerbern deutlich zurück. Dazu kommen Fahrstabilitätsschwächen in den Handling- und Spurwechseldisziplinen. Die damit verbundenen Punktverluste kann auch sein hohes Spritsparpotenzial nicht mehr wettmachen – eine Platzierung unter den Ersten ist dadurch passé.

Wer aber – außer dem überragenden Conti – ist sonst noch vorne mit dabei? Es sind mit mehr als einem ganzen Notenpunkt Abstand der neue Hankook Ventus S1 Evo 3 punktgleich mit dem Vredestein Ultrac. Der Hankook erreicht zwar nicht das Grip-Angebot des Conti, liefert dafür mit recht ausgewogenen Leistungen bei nur kleinen Nachlässigkeiten im Kurvenaquaplaning und der Fahrstabilität beim Spurwechseltest starke Leistungen zum günstigeren Preis. Im Vergleich dazu liefert Vredestein die etwas bessere Nasshaftung, kommt dafür aber nicht ganz an die Reserven des Hankook in schnell gefahrenen Kurven und an dessen fühlbar besseren Abrollkomfort heran. Die neuen von Bridgestone und Goodyear? Ihr Haftvermögen auf nassen und trockenen Strecken reicht, wie auch das der Reifen von Maxxis, Falken und Michelin, nicht ganz für die erste Liga. Was ein um zwei bis drei Meter längerer Bremsweg bedeuten kann, wissen Sie ja jetzt.

Die Räder im Test

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Ingolf Pompe

Die Brock-Leichtmetallfelge im Design „RC32“ überzeugt mit einem sportlichen und dynamischen Auftritt und soll höchste Qualitätsansprüche erfüllen.

Beim auto motor und sport-Sommerreifen-Test kamen in Verbindung mit den Testreifen in 235/55 R 18 Brock-Leichtmetallfelge im Design "RC32" zum Einsatz. Das Rad im attraktiven 10-Speichen-Design überzeugt mit einem sportlichen und dynamischen Auftritt und soll höchste Qualitätsansprüche erfüllen. Neben der Standardbeschichtung in Ferric Grey Matt (FGM, unten links) ist das Rad auch in der hochwertigen Oberflächenlackierung Himalaya Grey Voll-Poliert und dem neuen Farbton Satin Black Matt (SBM) erhältlich. Neben diversen VW, Audi und Seat-Modellen lässt sich das in Dimensionen von 16 bis 19 Zoll lieferbare Aluminiumrad auch auf Fahrzeugen wie dem BMW X2, dem Volvo XC40 oder dem Mini Countryman John Cooper Works (JCW) mit der passenden ECE-Genehmigung oder ABE sogar eintragungsfrei montieren. Die Verbaubarkeit aller marktüblichen Reifendruckkontrollsysteme wurde geprüft und mit einer 100%-Abdeckung freigegeben. Brock gibt auf die zu 100 Prozent in Europa gefertigten Räder fünf Jahre Garantie, die Fachhandels-Preise für eine 16-Zoll-Felge des Typs RC32 starten bei 116 Euro, weitere Infos unter www.rc32.brock.de.

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