Kalifornien macht Speedlimiter in Neuwagen zur Pflicht

Kalifornien verabschiedet bald neues Gesetz
Piepton gegen zu schnelles Fahren kommt wohl

Der kalifornische Senat hat beschlossen, dass ab Ende des Jahrzehnts alle Neuwagen mit einem Geschwindigkeitsbegrenzer ausgestattet sein müssen. Nun fehlt nur noch eine Unterschrift.

Auto laut
Foto: SIphotography via Getty Images

Was in Frankreich bereits in den Achtzigerjahren eingeführt wurde und in der EU seit 2022 gilt, soll nun auch im ersten Bundesstaat der USA verpflichtend werden: ein Speedlimiter. Der Senat Kaliforniens verabschiedete bereits am Mittwoch (22.5.2024) ein neues Gesetz. Seitdem hat "Senate Bill 961" noch einige weitere Gesetzgebungshürden genommen, sodass jetzt nur noch eine Unterschrift fehlt: jene des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom. Falls der Politiker, der Mitglied der Demokratischen Partei ist, bis zum 30. September unterzeichnet, tritt das Gesetz in Kraft.

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Es besagt, dass alle in Kalifornien verkauften oder gebauten Neuwagen (Pkw, Lkw und Busse) ab Modelljahr 2030 einen passiven Geschwindigkeitsbegrenzer haben müssen. Fünf Jahre später sollte dann – im Idealfall – der ganze kalifornische Verkehr per Piepton vor dem Zu-schnell-fahren gewarnt werden. Ziel dieses Gesetzes sei es, die Zahl der Unfalltoten und Verletzten durch zu hohes Tempo zu verringern. Ein Drittel der Verkehrsopfer in Kalifornien zwischen 2017 und 2021 verunfallten und starben wegen überhöhter Geschwindigkeit. Für Einsatzfahrzeuge gilt diese Regelung nicht. Auch bestimmte "Motortrucks" (Pick-ups) sowie Zweiräder sollen davon ausgenommen sein.

Wie funktioniert das System?

Laut Gesetzesentwurf soll das System den Fahrer warnen, sobald er die zugelassene Höchstgeschwindigkeit um zehn Meilen pro Stunde (16 km/h) überschreitet. Es folgt eine akustische und optische Aufforderung, langsamer zu fahren. Ziel dieses Gesetzes sei es, die Zahl der Unfalltoten und Verletzten durch zu hohes Tempo zu verringern. Ein Drittel der Verkehrsopfer in Kalifornien zwischen 2017 und 2021 verunfallten und starben wegen überhöhter Geschwindigkeit.

Das System nennt sich "intelligent speed assistance" (ISA; übersetzt: intelligenter Geschwindigkeitsassistent). Es gleicht GPS-Daten mit der tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeit des Autos ab und kann in aktiver sowie passiver Form zum Einsatz kommen. Die passive Form hindert die Fahrer meist eher nicht daran, zu schnell zu fahren. Das aktive System dagegen begrenzt die Fahrzeuggeschwindigkeit technisch und erschwert somit das Überschreiten der Tempolimits. In Kalifornien hat sich die Regierung vorerst auf eine passive Warnung mittels Piepton geeinigt. Inwieweit das System den Fahrer vom Verkehrsgeschehen ablenkt oder tatsächlich Unfälle verhindert, ist Zukunftsmusik.

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In der Bildergalerie erklären wir, wie die europäische ISA-Variante funktioniert.

Fazit

Ab Modelljahr 2030 müssen Neuwagen in Kalifornien mit einem passiven Geschwindigkeitswarner ausgerüstet sein. Ein entsprechendes Gesetz durchlief den Senat des US-Bundesstaates und muss nun noch vom Gouverneur unterzeichnet werden. Ein Piepton soll Autofahrer künftig vor dem Übertreten des Tempolimits warnen.