VW-ID-Familie wächst: Zehn neue E-Modelle bis 2026

Neue E-Autos
ID-Familie wächst: Zehn neue Modelle bis 2026

Die Vorstellung des ID.2all war nur ein kleiner Ausblick auf den großen VW-Plan. Mit zehn neuen ID-Modellen bis 2026 wollen die Wolfsburger ihre Flotte in den kommenden Jahren umfangreich elektrifizieren. Dass die Richtung stimmt, beweist das erfolgreiche Geschäftsjahr 2022.

VW Vorstand Studie VW ID.2all
Foto: VW

Volkswagen möchte etwas wiedergutmachen – zumindest hinterlässt die noch relativ frische Vorstandsriege diesen Eindruck während der Präsentation des neuen Elektro-Kleinwagens ID. 2all. Immer wieder betont Marken-Chef Thomas Schäfer an diesem Abend: "Volkswagen soll wieder eine echte Love Brand werden." Nach Diesel-Skandal, Qualitäts-Talfahrt und Digitalisierungs-Dilemma sollen die Kunden in Zukunft also wieder von den Produkten begeistert werden.

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Und begehrenswerte Produkte wie den elektrischen Polo ID. 2all (siehe Galerie) wird es viele geben. Insgesamt zehn neue ID-Modelle sollen allein bis 2026 auf den Markt kommen und das breiteste E-Portfolio im gesamten Wettbewerb aufspannen. Noch im Jahr 2023 starten der neue ID.3 und seine Sportversion ID.3 GTX. Hinzu kommen das Flaggschiff im Passat-Format ID.7 sowie der 30 Zentimeter längere Elektrobus ID.Buzz Long Wheel Base.

Der vier Meter lange ID. 2all soll ab 2025 für unter 25.000 Euro zu haben sein und bald auch einen noch kleineren, noch günstigeren Ableger bekommen. Dieses Einstiegsmodell könnte ID.1 heißen und sogar weniger als 20.000 Euro kosten. Für 2026 hat VW obendrein ein neues Kompakt-SUV angekündigt – ebenfalls elektrisch angetrieben. Genauso dürfte sich der Name Golf mit einem eigenen Modell ins ID-Zeitalter retten.

E-Anteil soll auf 80 Prozent wachsen

Überhaupt hat Volkswagen sämtliche Weichen in Richtung Elektrifizierung der Flotte gestellt. Bis 2030 erwartet die Marke einen E-Auto-Anteil von rund 80 Prozent in Europa. Für den wichtigen nordamerikanischen Markt soll der Anteil bis dahin bei 55 Prozent liegen. Allein in den kommenden fünf Jahren will der Wolfsburger Konzern 180 Milliarden Euro investieren – hauptsächlich in Elektrifizierung und Digitalisierung. Mehr dazu lesen Sie hier:

Dass der Trend hin zu E-Fahrzeugen nicht anhält, beweist das vergangene Jahr. Mit rund 330.000 Einheiten hat das Unternehmen 2022 den Absatz von vollelektrischen Fahrzeugen trotz etlicher Krisen weltweit um 23,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Die Produktpipeline von Volkswagen sei gut gefüllt, betonte Volkswagen-Chef Thomas Schäfer: "Die Kunden können sich auf eine volle Packung VW freuen!"

VW-Werke schaffen mehr E-Kapazitäten

Die schrittweise Umstellung der Produktion geht derweil mit Hochdruck voran. Allein in das Stammwerk Wolfsburg investiert VW bis Anfang 2025 rund 460 Millionen Euro. Hier wird ab Herbst 2023 zusätzlich die neue Generation des ID.3 vom Band rollen. Schon im Sommer stellt das Werk in Emden vollständig auf E-Mobilität um und produziert dann neben dem ID.4 auch den ID.7. Die Werke in Zwickau und Dresden sind bereits vollständig umgestellt und im US-amerikanischen Chattanooga hat bereits Ende 2022 die Fertigung des ID.4 begonnen.

Die Schwierigkeit: Parallel zum Hochlauf der Elektroauto-Produktion verlangen nahezu alle Märkte nach immer effizienteren Verbrennern. Die Auftragsbücher sind jedenfalls für beide Antriebsarten prall gefüllt, während die globale Versorgungslage angespannt bleibt. Allein in Europa sind 660.000 Volkswagen bestellt – fast 100.000 davon mit vollelektrischem Antrieb. "Wir sind vorsichtig optimistisch, dass sich die Versorgungslage im Verlauf des Jahres stabilisieren wird und arbeiten konsequent an unserer Kostenposition", sagt Volkswagen-Finanzvorstand Patrik Andreas Mayer.

VW-Bilanz 2022 sehr positiv

Mayer meint damit, dass die Produktionskosten trotz Inflation und Teilemangel nicht aus dem Ruder liefen. Im Jahr 2022 scheint die Optimierung der Modell- und Preispolitik sowie der Fix- und Vertriebskosten gut geklappt zu haben. Trotz gesunkener Auslieferungen stieg der Jahresumsatz um 8,7 Prozent – von 68 Milliarden Euro in 2021 auf 74 Miliarden Euro im Jahr 2022. Dabei lieferte die Marke VW weltweit 4,6 Millionen Pkw aus. Ein Jahr zuvor waren es mit 4,9 Millionen Autos 6,8 Prozent mehr.

Beim operativen Ergebnis, also dem Gewinn vor Steuern, sieht es sogar noch besser aus. Das stieg von 2,2 Milliarden Euro in 2021 auf 2,6 Milliarden Euro in 2022 – eine positive Veränderung von 22,5 Prozent. Die Bilanz 2022 fasst CEO Thomas Schäfer so zusammen: "Wir haben Volkswagen im vergangenen Jahr erfolgreich durch operativ schwieriges Fahrwasser geführt und gleichzeitig auf strategischer Ebene unsere Hausaufgaben gemacht. Das Unternehmen ist gut für die Dekade der Transformation aufgestellt, wir setzen unsere Strategie konsequent und zügig um."

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Fazit

VW bewertet die Bilanz des Jahres 2022 trotz widriger globaler Umstände als positiv. Die Wolfsburger blicken optimistisch in die Zukunft, die mit großem finanziellen Aufwand immer elektrischer wird. Mit zehn neuen ID-Modellen bis 2026 will Volkswagen den Bedarf an E-Autos in nahezu allen Segmenten decken.